Frost-Schock: Ausfälle bei der fränkischen Kirschernte

1.6.2020, 13:45 Uhr

Die Obstbauern in der Fränkischen Schweiz rechnen dieses Jahr mit Ausfällen bei der Kirschernte. "Der Ertrag ist sehr, sehr schlecht. Der Spätfrost hat einen Großteil der Kirschen erwischt", erklärte Hans Schilling, Fachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim. Anfang Juni sollen die ersten Kirschen geerntet werden, doch an vielen Bäumen hingen nur noch erfrorene, schwarze Früchte. "Der Preis wird auf jeden Fall in die Höhe gehen."

Zwischen 1500 bis 2000 Tonnen Kirschen werden jedes Jahr in der Fränkischen Schweiz gepflückt - doch diese Saison werden es nur 20 bis 30 Prozent der üblichen Erntemenge sein, schätzt der Kreisfachberater. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den letzten 20 Jahren jemals so wenig Obst hatten."

Auch Thomas Riehl vom Verein Fränkische Obstbauern erwartet Verluste von etwa 30 Prozent. Schon Ende März, Anfang April habe es Frost gegeben. Die kalten Nächte um die Eisheiligen Mitte Mai hätten viele Früchte dann nicht mehr überstanden. "Es gibt aber schon Kirschen dieses Jahr", versicherte Riehl.

"Es wird keine Engpässe geben"

Die Frostschäden an einigen Bäumen ließen sich durch das große Einzugsgebiet - die Fränkische Schweiz gilt als eines der größten zusammenhängenden Kirschanbaugebiete Europas - kompensieren, meint Tina Weishaupt. Als Geschäftsführerin von Franken Obst vermarktet sie im Auftrag von drei Obstbaugenossenschaften Kirschen, Beeren und Zwetschgen aus der Region. "Es wird keinerlei Engpässe geben", verspricht Weishaupt. "Wir können Kirschen liefern."

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