„Oldies“ stehlen den Arrivierten die Schau
12.9.2012, 09:00 UhrSchönstes Spätsommerwetter war den 650 besten Bogenschützen aus ganz Deutschland beschieden, als sie im niedersächsischen Hohenhameln antraten, um die nationalen Meister zu ermitteln. Jürgen Seibold, das Aushängeschild der Bogenschützen Neumarkt, trat in der Schützenklasse als amtierender Vizemeister an und wollte an dem Erfolg aus dem Vorjahr anknüpfen.
Leider gelang ihm das nicht. Im Vorkampf landete Seibold mit 642 Ringen auf Rang 13, doch gleich in der ersten Eleminationsrunde hatte er gegen den unbekannten Nachwuchsschützen Pascal Forster aus Hessen kein Glück. Nach fünf Sätzen stand es 5:5, nun musste ein Entscheidungspfeil über Sieg, und damit Weiterkommen, oder Niederlage entscheiden. Beide Athleten erzielten eine Acht, doch die von Pascal Forster war näher am Zentrum, und so war Jürgen Seibold ausgeschieden.
Pech mit dem Stechpfeil
Gleiches Schicksal ereilte Oliver Obst, wenn auch erst in der dritten Eleminationsrunde, dem Viertelfinale. Die ersten beiden Runden überstand er souverän, doch in der Runde der letzte Acht erwies sich sein Gegner, Nationalmannschaftskollege Florian Kallund, als harte Nuss. Beide Schützen schenkten sich nichts und so musste nach 5:5 auch hier ein Stechpfeil entscheiden. Kallund schoss eine Neun, Oliver Obst nur eine Acht. Damit war auch sein Wettkampf beendet, er wurde Fünfter
Am Sonntag war dann die Altersklasse an der Reihe, und die drei Neumarkter Georg Girbinger, Wolfram Illner und Rudolf Zeitler waren voller Euphorie. Mental gestärkt durch den Gewinn des bayerischen Meistertitels hatten sie im Vorfeld sehr eifrig trainiert, was aber nicht immer so durchschlug.
Einen schweren Wettkampf hatte Rudolf Zeitler. Es war eigentlich zu keiner Phase sein „Turnier“ und er schoss nicht sein gewohntes Ergebnis. Doch Zeitler kämpfte und es sollte sich lohnen. Wolfram Illner war bei seiner ersten deutschen Meisterschaft die Nervosität zu Beginn doch deutlich anzumerken. Doch er steigerte sich im zweiten Durchgang beachtlich und kam in der Einzelwertung auf Rang 36.
Top in Form war Georg Girbinger. Dies deutete sich bereits im Training an. Er startete furios und war gleich von Beginn an an der Spitze des Klassements zu finden. Nach den ersten 36 Pfeilen lag er mit hervorragenden 320 Ringen auf Rang zwei, nur einen Ring hinter dem Führenden.
In Tracht auf Treppchen
Doch irgendwie war es dann vorbei mit der Lockerheit. Girbinger kämpfte, konnte aber nicht verhindern, dass ihn noch fünf Atlethen überholten. Über diesen Platz sechs mit einem hervorragenden Ergebnis von 618 Ringen war der Sengenthaler aber überaus zufrieden. Er beschäftigt sich ja erst seit knapp zwei Jahren näher mit dem Bogenschießen, so dass man in der Zukunft sicher noch viel von dem nervenstarken Mann hören wird.
Jubel herrschte dann im Neumarkter Lager, als feststand, dass die „Altersklassisten“ in der Teamwertung Platz drei erkämpft hatten. Schon von Beginn an lagen die Neumarkter auf diesem Platz, mussten jedoch immer einen hauchdünnen Vorsprung von drei bis sieben Ringen verteidigen, was ihnen auch gelang. Bei der Siegerehrung vertraten sie als beste bayerische Mannschaft ihre Heimat stilecht in Tracht, die extra für diesen vorher bereits erhofften „Ernstfall“ der Siegerehrung im Reisegepäck war.
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