Oberbürgermeister dankte den Flüchtlingshelfern
13.1.2016, 21:08 UhrDer Empfang vor dem eigentlichen Neujahrsempfang dient dazu, die Arbeit der rührigen „Kümmerer“ in den Bürgervereinen zu würdigen. Heuer nahm der Oberbürgermeister aber auch rund 100 Personen hinzu, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen hätte vieles im vergangenen Jahr nicht so gut funktioniert, gab Maly zu bedenken. Bernd Arnold zum Beispiel war im Stadionbad dabei, wo im Herbst zeitweise eine Zeltstadt für Flüchtlinge aufgebaut war. „Das war eine starke Erfahrung, dort zu helfen“, sagt Arnold. Er will sich im Stadtteil Ziegelstein weiter in der Flüchtlingsarbeit einbringen und ist zuversichtlich, dass das ehrenamtliche Engagement auch nach den Vorfällen in Köln nicht abebbt. „Die Bürgerschaft wird sich nicht spalten lassen.“ Man dürfe jetzt nicht alle Flüchtlinge „unter Generalverdacht“ stellen, meint auch Sandra Schrollinger, die zum Helferkreis in Langwasser gehört, wo die Stadt im Herbst gleich drei große Unterkünfte eröffnete. Derzeit leben dort insgesamt circa 1680 Asylbewerber. Natürlich sei es schwierig, so viele Menschen auf engem Raum zu ballen, sagt Peter Golfels, der den Einsatz der Unterstützer koordiniert. Aber umso dankbarer seien die Asylbewerber für Abwechslung: „Es gibt immer ein großes Hallo, wenn ich komme, die Menschen sind sehr freundlich.“
„Man bekommt enorm viel zurück“, sagt auch Dorothea Ullmann, die in der großen Einrichtung an der Tillystraße „für Kinderbespaßung zuständig ist“, wie sie schmunzelnd sagt. Immer wieder lassen sich die Helfer Aktionen einfallen, um den Alltag der Asylbewerber einerseits interessanter zu gestalten, sie aber andererseits auch mit den hiesigen Institutionen vertraut zu machen.
Gerhard Scholz etwa, der die an
der Leyher Straße untergebrachten Flüchtlinge unterstützt, ist mit seinen Schützlingen in die Polizeiinspektion West marschiert, damit sie lernen, wie hierzulande der Polizeiapparat funktioniert. Klaus von Lennep, einer von Ullmanns Mitstreitern an der Tillystraße, plant Museumsbesuche mit den Flüchtlingen. Wenn man viel Zeit mit den Asylbewerbern verbringe, sagt Scholz, würden sich diese auch öffnen. „Dann erfährt man, welches Leid sie hinter sich haben.“
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