Bogenschützen nehmen das Bundesligafinale ins Visier
12.1.2018, 12:18 UhrDrei der fünf Neumarkter Bundesligaschützen nutzten das eigene Hallenturnier am vergangenen Sonntag, um noch einmal eine kleine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen zu absolvieren. Unter sehr gemächlichen Bedingungen: Im Gegensatz zu Turnieren und auch Einzelmeisterschaften, wo sie für drei Pfeile jeweils zwei Minuten Zeit haben, bleiben in der Bundesliga nur 20 Sekunden pro Pfeil.
So flott wird auch am Samstag in Freiburg geschossen. Dann treffen die Bogenschützen Neumarkt zum dritten Mal in dieser Bundesligasaison auf ihre sieben Kontrahenten in der Süd-Gruppe. Wieder im Modus "Jeder gegen jeden". Das Ziel sei klar, sagt Trainer Roland Wexler: "Wir wollen am Ende auf dem vierten Platz stehen."
Denn der vierte Rang würde nach dem vierten Wettkampftag am 3. Februar in Welzheim noch zum Einzug ins Bundesligafinale reichen. Doch er ist hart umkämpft: Neumarkt kann sich mit aktuell 13:15 Punkten kaum eine Schwäche erlauben, der Vorsprung vor den vier hinteren Mannschaften beträgt nur ein bis vier Zähler. "Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl", versichert Wexler. Von Anfang an: "Diesmal sind wir deutlich besser in die Saison gestartet als in den Jahren zuvor", ergänzt Teammitglied Fabian Obst.
Seit den erfolgreichen Tagen mit Aushängeschild Jürgen Seibold befindet sich das Bundesligateam im Umbruch. Nun erntet der Verein die Früchte seiner exzellenten Jugendarbeit; eine neue Generation an Bogenschützen prescht nach vorn.
Mit 24 Jahren ist der bayerische Meister und Feldbogen-WM-Teilnehmer Oliver Obst – einst das Nesthäkchen unter 40plus-Jährigen – schon ein alter Hase in der Riege.
Sein Bruder Fabian (20), Alexander Nißlbeck (19) und Eric Kohler (18), alles Kaderschützen, geben in Neumarkt Anlass zu großen Hoffnungen.
Von den rund 60 aktiven Bogenschützen des Vereins sind die Hälfte Kinder und Jugendliche. "Wir führen zwei Anfängerkurse im Jahr durch, da bleiben immer ein paar dabei", erklärt Coach Wexler, der auch Vereinsvorsitzender ist. Nicht selten kommen Eltern dann über ihre Kinder auch zum Bogenschießen. Alexander Nießlbeck hat gemeinsam mit dem Vater angefangen. Beim Tag der offenen Tür bei den Seligenportener Bogenschützen sei er auf den Geschmack gekommen, erzählt der 19-jährige Schwarzacher. Eric Kohler hatte daheim in Deining einen alten Bogen in der Abstellkammer gefunden.
Fünfter im Bunde und der einzige mit Bundesligafinal-Erfahrung ist Norbert Franz. Der deutsche Senioren-Vizemeister von 2014 fühlt sich sichtlich wohl als Nestor des Teams. "Der Bogensport wird immer professioneller und auch immer athletischer", sagt der 60-Jährige. Noch aber ist Franz als fünfter Mann unverzichtbar. "Ich denke, ich kann mich dann im nächsten Jahr zurückziehen."
Eine weitere Entwicklung im Boomsport Bogenschießen: Immer mehr Teams setzen auf eingekaufte Spitzenschützen. Solche "Söldner" werde es in Neumarkt nicht geben, betonen Franz und Wexler. "Wir werden weiterhin nur eigene Schützen einsetzen."
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