Entschlossenes Auftreten gegen Rechtsextremismus
30.5.2018, 17:45 UhrDie Projektleiter, zu denen Rüdiger Löster (Arbeitskreis gegen Rechts der Nürnberger SPD), Christian Löbel (Bezirksjugend Mittelfranken), Eylem Gün (Junge Stimme) und Jürgen Göppner (ver.di) gehören, legten den Termin des Straßenfestes gegen Rassismus und Diskriminierung auf dem Aufseßplatz bewusst auf den 9. Juni. Denn dann jährt sich der Todestag des NSU-Mordopfers Ismail Yasar zum zwölften Mal. Auch an die anderen beiden Nürnberger Opfer, Abdurrahim Özüdogru und Enver Simsek, soll erinnert werden.
Begonnen hatte alles vor vier Jahren — damals noch in einem deutlich kleineren Rahmen. Heute sind es über 50 Mitorganisatoren, die unter anderem am bunten Programm und der Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen mitwirken und das Fest gestalten. Direkt nach dem Fest im Vorjahr setzte man sich zusammen und begann mit der Planung für die vierte Auflage.
Letztes Jahr füllte sich der Platz über den Tag mit etwa 3000 Menschen. Mit ähnlichen Zahlen könne wieder gerechnet werden, doch das angestrebte Ziel seien 5000 Besucher, so Rüdiger Löster.
Schwieriger Spagat
Über die vergangenen vier Jahre hinweg wurde das Programm immer bunter und vielfältiger und so manche Programmpunkte haben sich fest etabliert. So zum Beispiel die Gruppe "Bülbül Manush", die ehrenamtlich am Abend als Hauptattraktion auftritt. Des Weiteren gibt es viele verschiedene musikalische und tänzerische Einlagen, wie etwa die der Volkstanzgruppe Romania oder den Auftritt des Chors der Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule. "Neben den vielen Infoständen und den tollen Auftritten auf der Bühne hat sich auch von Anfang an die Hüpfburg für kleine Besucher bewährt und darf auf keinen Fall mehr fehlen", erzählt Gün.
Den Spagat zwischen dem Gedenken an die NSU-Mordopfer und dem Feiern der kulturellen Vielfalt versuche man unter anderem durch kurze, ins Programm eingestreute Reden zu schaffen, so Göppner. Des Weiteren wird es eine Wanderausstellung zur Aufarbeitung der Verbrechen des NSU geben.
Aber auch die Tage vor und nach dem Straßenfest seien wichtig, denn man könne nicht nur mit einer fröhlichen Aktion ein Zeichen gegen rechts setzen, erklärt Löbel. "Es ist uns wichtig, Menschen für das Thema Rechtsextremismus zu sensibilisieren. Umso schöner ist es zu sehen, dass dieses Jahr zum ersten Mal zwei Schulen dabei sind, die auch bei der Aktion ,Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage‘ mitmachen."
Das Einzigartige an dem Fest unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Ulrich Maly sei nicht nur das Miteinander, das man schon in der Zahl der Organisatoren sehe, sondern auch das Zusammenkommen unterschiedlicher Kulturen. Das Fest will die Gemeinsamkeiten der Menschen aufzeigen und "Schubladendenken" aufbrechen, so die Verantwortlichen.
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