Rumänen zogen bei Partnerschaftsfest alle Register
9.7.2018, 21:02 UhrDie 14. Auflage des Fests bot zugleich den Rahmen für einen Besuch von Gästen aus der Partnerstadt Brasov (Kronstadt) mit Vizebürgermeister Laszlo Barabas und vier Stadträten (darunter einer der grünen Partei). Dass alle kleine Armbändchen in den Nationalfarben Rot, Gelb und Blau trugen (und beim Fest auch fleißig welche verteilten), sollte an den runden Geburtstag ihres Landes erinnern: Als Staat in der heutigen Form entstand Rumänien am Ende des Ersten Weltkriegs, also vor genau 100 Jahren.
Dominierendes Thema in der Partnerstadt mit aktuell rund 270 000 Einwohnern ist das laufende und noch erwartete Wachstum. Besonders stark vertreten sind Automobilzulieferer. "In den meisten Fahrzeugen, die in Europa unterwegs sind, steckt irgendein Teil aus einem der Werke in unserer Stadt", sagt das stellvertretende Stadtoberhaupt, "Brasov ist sehr dynamisch."
In die Freude darüber mischt sich allerdings, wie vielerorts, die Sorge, den Herausforderungen nicht gerecht zu werden. Denn Brasov rechnet mit rund 100 000 Neubürgern in wenigen Jahren – deutlich mehr als in Nürnberg. Noch mehr als hierzulande macht Brasov deshalb Dampf, um den Bau von möglichst vielen neuen Wohnungen zu ermöglichen und zu fördern, vom Ausbau etwa der Kindertagesstätten und Schulen gar nicht zu reden.
Den Austausch vorantreiben wollen Brasov und Nürnberg gleich mit mehreren Vorhaben: Bereits Anfang September nehmen junge Handballer vom TV Eibach an einem großen Turnier in Kronstadt teil – und beantworten damit den Nürnberg-Besuch einer Gruppe im vergangenen Jahr.
Einen Monat später werden Künstler der Kreis-Gruppe um Thomas May für ein Ausstellungsprojekt in Brasov erwartet. Gesichert ist auch wieder eine Nürnberger Beteiligung am Kronstädter Weihnachtsmarkt.
Unterdessen läuft noch die Suche nach einer passenden und interessierten Schule für Begegnungen mit Jugendlichen des in Brasov renommierten Honterus-Gymnasiums, speziell für Schüler mit Deutsch als Fremdsprache. Schließlich ist für 2019 auch wieder eine Bürgerreise geplant. Direktflüge gibt es indes noch nicht – aber vielleicht schon in wenigen Jahren. Denn Brasov bekommt einen eigenen Flughafen. "Die Landebahn", sagt Barabas, "ist schon fertig."
Mit Pinsel und Farbe hat sich Alfred Emmerling über Jahre und Jahrzehnte hinweg Orte und Landschaften in Europa und auch Nordafrika auf ganz eigene Weise erschlossen. Den Anstoß zu vielen Reisen hatte seine Frau gegeben: Lilo Seibel-Emmerling, langjährige SPD-Abgeordnete und Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments, war in ihrer Zeit als Mandatsträgerin kreuz und quer auf dem Kontinent unterwegs.
Und während sie in Konferenzen und Verhandlungsrunden gebunden war, baute der gelernte Lithograf und Grafikdesigner seine Staffelei auf und versuchte, seine Impressionen auf die Leinwand zu bannen. Kein Wunder, dass in südlichen Gefilden wie auf den Kanarischen Inseln, im ehemaligen Jugoslawien und ganz besonders in der Partnerstadt Nizza die Bilder mit den leuchtendsten Farben entstanden. An der Côte d’Azur sah er sich im Nu von Kindern und Schaulustigen umringt – und wurde zu einem "öffentlichen Maler".
Ein Herz für Europa
Vertreten sind aber auch Glasgow, Krakau, Amsterdam, Rom, Madrid und andere Städte. Kein Zweifel: Der heute 88-Jährige hat Europa ins Herz geschlossen – und seine Bilder sollen auch in dieser Hinsicht ansteckend wirken. Mit Unterstützung der Familie sind nun mehr als 70 der überwiegend heiteren, anrührenden Arbeiten bis 20. Juli im Foyer des Heilig-Geist-Hauses am Hans-Sachs-Platz zu sehen, viele davon übrigens erstmals öffentlich (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr, Eintritt frei). Einen französischen Akzent setzten bei der Vernissage Schülerinnen und Schüler eines P-Seminars am Neuen Gymnasium mit der Vorstellung einiger Größen aus der aktuellen Chanson-Szene.
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