Mediziner können mit Licht Probleme lösen
13.11.2018, 19:13 UhrIm menschlichen Körper finden parallel zahlreiche biochemische Prozesse statt. "Man könnte meinen, die fundamentalen Prozesse, die für den Betrieb unserer Körper zuständig sind, seien chemischer Natur. Aber die neue Forschung zeigt, dass auch viele physikalische Phänomene im Spiel sind", sagt Vahid Sandoghdar, Direktor am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und Gründer des neuen Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen. Die Kombination von Medizin und Technik ist bekannt. Geräte wie ein Magnetresonanztomograph sind allgegenwärtig in den Krankenhäusern.
Nun wollen Physiker ihren Beitrag nicht direkt am Patienten, sondern in der medizinischen Forschung leisten – unter anderem mithilfe von Licht. Wie dies genau aussieht, beleuchtet Sandoghdar, der 1966 im Iran geboren wurde, in seinem Vortrag "Licht in den Lebenswissenschaften – Wie Physik zur Grundlagenforschung in der Medizin beitragen kann".
Licht, so erklärt der Wissenschaftler, kann etwa in der Laboranalytik oder Diagnostik eingesetzt werden. So lassen sich durch die Lichtmikroskopie winzige Bestandteile wie einzelne Viren oder Proteine visualisieren – Unsichtbares wird sichtbar. Licht könne aber auch verwendet werden, um Zellen zu manipulieren, sagt Sandoghdar. So lässt sich zum Beispiel damit an Zellen ziehen. Anhand ihrer Elastizität sieht ein Mediziner, ob es der Zelle gutgeht. Mit Licht kann man ebenso zelluläre Prozesse ein- und ausschalten.
Die Reihe "Die Zukunft der Forschung " geht weiter am kommenden Mittwoch, 21. November. Dann spricht Professor Franz Hofmann über "Autonome Lenksysteme & Co. – Wer haftet für neue Technologien?". Beginn ist immer um 19 Uhr im Planetarium (Am Plärrer 11, Nürnberg).
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