26. Januar 1969: Kinder wollen lesen

N. W.

26.1.2019, 07:00 Uhr
26. Januar 1969: Kinder wollen lesen

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Die Aufnahmen für eine Sendung „Kind und Buch“, die Ende Februar im „Erziehermagazin“ des dritten Programms zu sehen sein wird, entstanden gestern in der Jugendbücherei der Stadtbücherei. Mitwirkende waren die Buben und Mädchen, die sich zufällig mit neuem Lesestoff versorgten.

Das Aufnahmeteam war nach Nürnberg gekommen, weil es hier die besten Voraussetzungen für die Ausarbeitung seines Themas findet und weil die Jugendbücherei vorbildlich betreut wird. Bei einem Bestand von 21 218 Bänden verzeichnete die Bibliothek der Jugend im vergangenen Jahr 197 168 Ausleihen. Für die Kleinsten stehen 1202 Bilderbuchtitel und für Leseanfänger 1180 Titel zur Verfügung.

Die Szenen, die gestern entstanden, beweisen, daß die Jugend von heute anderen Lesestoff liebt als die Jugend früherer Generationen. Karl May spielt lange nicht mehr die Rolle von einst. An Winnetous Stelle trat vielmehr der kleine Held, der Abenteuer besteht und mit dem sich das Kind identifiziert. Bestes Beispiel dafür ist Pippi Langstrumpf. Bemerksenswert ist ferner, daß die Kinder schon ab etwa zehn Jahren Sachbücher verlangen, weil sie sich über Dinge, von denen sie hören, eingehender informieren wollen. Besonders beliebt ist zur Zelt „alles über den Mond“, das Gebiet Raketentechnik und Motorenkunde.

Die kleinen Bücherfreunde zeigten keine Scheu vor der Fernsehkamera und bestätigten unaufgefordert, was Margarete Troll, die Leiterin der Jugendbücherei, aus ihren Erfahrungen berichten konnte.

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