28. September 1968: Museum für die Wehr

28.9.2018, 07:00 Uhr
28. September 1968: Museum für die Wehr

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Erst vor rund drei Jahren war bei der Feuerwehr der Gedanke aufgetaucht, alte Ausrüstung zu sammeln. Seither ist die Westwache eifrig damit beschäftigt. Sie hat schon einige vor Jahrzehnten als „alte Ladenhüter“ achtlos auf die Seite geschaffte Löschgeräte und Zubehör erwerben können.

„Das ist gar nicht so leicht“, versicherte der Leiter der städtischen Feuerwehr, Oberbrandrat Michael Bauer. „Abgesehen davon, daß das viel Geld kostet, gibt es nur wenig altes Feuerwehrgerät. Während des Dritten Reiches wurden die Feuerwehren einheitlich ausgerichtet. Damals verschwand schlagartig ein großer Teil des bis dahin benutzten Materials.“

Suche in ganz Nordbayern

Durch Kontakt mit Wehren im nordbayerischen Raum versucht man alle jene Dinge aufzuspüren, die bis weit in die Jahrhunderte zurück für die Brandbekämpfung als nötig angesehen und verwendet wurden. Langsam wird Stück um Stück zusammengetragen. Schon jetzt ist ein wertvoller Grundstock für das künftige Museum vorhanden.

„Ein Feuerwehrmuseum würde uns wesentlich die Aufgabe erleichtern, jungen Feuerwehrleuten die Entwicklung des Feuerlöschwesens zu zeigen“, erklärt Oberbrandinspektor Armin Schneider, der diese Aufgebe ‚übernommen hat. Außerdem könnten an sogenannten Tagen der offenen Tür und anläßlich der Feuerschutzwochen die Einwohner der Stadt besser mit dem Wesen der Feuerwehr vertraut gemacht werden.“

In der Westwache, in einigen wenigen Räumen notdürftig untergebracht, sind zu sehen: eine bunte Helm- und Strahlrohrsammlung, etliche Beleuchtungs- und Atemschutzgeräte, ein Sprechrohr, ein Feuerhorn mit der Bezeichnung „V Weiser Thurm“, ein Paradeschwert eines Hauptmannes und einige andere Gegenstände.

Literatur zum Schmunzeln

Zu den Prunkstücken zählen eine rund einen Meter lange, sehr schmale Handdruckspritze aus dem Jahr 1656, ein lederner Löscheimer aus dem Jahr 1789 und eine kleine fahrbare Handdruckspritze aus der Zeit um 1850.

Auch geschichtliche Literatur über die Feuerwehr wird gesammelt. Schmunzelnd liest man, was die Deutsche Feuerwehrzeitung im Jahre 1861 schrieb: „Zur Unterdrückung der Schornsteinbrände werden hie und da Mittel angewendet, welche die bedenklichsten Folgen haben können.

Das früher angewendete Mittel, einen Schornsteinfeger durchfahren zu lassen, hat schon Menschen das Leben gekostet, und erreicht dadurch nur, daß der Schornstein viel besser brennt, indem die aus Glanzruß gebildeten Blasen aufgerissen und in Folge davon neue Nahrungsstoffe zugeführt werden.“

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