"After-Sales-Service" für über 100 Jahre alte Klaviere

BAYREUTH - Große Freude in Bayreuth: Die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne ist vom neuen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit dem "Exportpreis Bayern" in der Kategorie "Handwerk" ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war, dass Steingraeber 70 Prozent der hergestellten Klaviere ins Ausland exportiert, etwa in die USA, nach Russland, Afrika, Südamerika und viele EU-Länder.

Aiwanger sagte bei der Preisverleihung: "Ich gratuliere den Preisträgern. Sie beweisen, dass auch kleine Unternehmen großartige Erfolge auf den Weltmärkten erzielen können. Mit zum Teil sehr kleinen Teams haben die Preisträger neue Märkte im Ausland mutig, schnell und mit bayerischem Charme erschlossen."

Weiter heißt es in der Laudatio: "Dass eine Firma über 100 Jahre existiert, ist heutzutage schon etwas Besonderes. Dass ein Produkt, ein Gegenstand, über 100 Jahre alt ist, ist noch außergewöhnlicher. Dass aber eine Firma für ein Produkt, das vor über 100 Jahren geliefert worden ist, heute noch After-Sales-Service anbietet, das dürfte man weltweit nirgends sonst finden." Das gebe dem Wort "Tradition" eine ganz neue Dimension, und dafür stehe der Gewinner in der Kategorie Handwerk.

Weitere Gründe für die Auszeichnung: die strategische Nutzung der bayerischen Außenwirtschaftsförderung, maßgeschneiderte Problemlösungen und Produktanpassungen, Organisation eines Welthändlertreffs in Bayreuth sowie die Entwicklung eines neuen Gütesiegels für den Nachweis der Herstellung in Deutschland.

Insgesamt 55 Unternehmen haben sich um den "Exportpreis Bayern" 2018 beworben. Darüber, dass der Preis nach Bayreuth ging, freut sich auch IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner: "Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie es oberfränkische Unternehmen mit innovativen Ideen und viel Ausdauer schaffen, neue Märkte zu erschließen."

Das leuchtende Beispiel Steingraeber & Söhne zeige, dass viele oberfränkische Unternehmen längst in der ganzen Welt zu Hause sind.