Dauerkartenrekord: Kleeblatt beliebt wie noch nie
28.7.2014, 05:59 UhrDie TSG Hoffenheim hat es danach gepackt, Hertha BSC Berlin, Eintracht Frankfurt und die SSC Neapel auch. Alle haben sie ihr Trainingslager im Mühlviertel bei Feldkirchen an der Donau absolviert, wo auch die Spielvereinigung Greuther Fürth neun Tage lang Spielzüge einstudierte. Und alle sind sie danach aufgestiegen.
Ob das ein gutes Omen ist? Trainer Frank Kramer ließ sich noch nach der verpatzten Relegation mit dem Satz zitieren: „Wir werden in der kommenden Saison die Gejagten sein.“ Jetzt allerdings, so Kramer, müsse er das revidieren. „Unsere Lage lässt sich erst einordnen, wenn es losgegangen ist.“ Zu viele Fragezeichen im Kader der Gegner und der eigenen Mannschaft lassen eine Prognose nicht zu.
Weder für den Trainer noch für die knapp 3000 Zuschauer, die am Freitagabend beim letzten Testspiel gegen den FC Getafe zwar zunächst so etwas wie die erste Elf sahen, doch anstatt diese sich etwas einspielen zu lassen, wechselte Kramer nach der Halbzeit zehn Spieler ein.
Zulj oder Stiepermann?
„Ich bin das den jungen Spielern schuldig nach den harten Wochen der Vorbereitung, dass sie hier Spielzeit bekommen“, begründete der Trainer die Maßnahme. Ohnehin betonte er, dass „es auf einigen Positionen noch sehr eng zugeht“ bis zum Saisonstart beim VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr).
Sprich: Robert Zulj könnte noch Marco Stiepermann aus der Startelf verdrängen, Ognjen Mudrinski macht Mittelstürmer Kacper Przybylko Druck und Thomas Pledl möchte Tom Weilandt oder Abdul Rahman Baba den Platz auf der Außenbahn streitig machen.
Doch auch die Elf, die in fünf Tagen im Bochumer Ruhrstadion zum Anpfiff auf dem Platz steht, möchte Kramer nicht überbewertet wissen. „Am Ende der Saison werden die Einsätze zusammengezählt.“ Was nach Futter fürs Phrasenschwein klingt, hat Kramer schon in der vergangenen Saison mit Leben gefüllt: Niko Gießelmann, ursprünglich als Ersatz für Abdul Rahman Baba geholt, erkämpfte sich mit maschinengleicher Beackerung der linken Außenbahn seinen Stammplatz. Baba rutschte eine Position weiter und verdrängte Tom Weilandt.
Jener hatte noch als Neuzugang aus Rostock mit dem 1:0 gegen Bielefeld das erste Heimspieltor der Saison erzielt. Doch in der Folge kauften dem Schlacks humorlose Zweitliga-Kanten den Schneid ab, und sein Trainer setzte ihn auf die Bank.
Die Forderung des Präsidenten
Und so kam Weilandt, der im offensiven Mittelfeld alle Positionen bekleiden kann, auf nur 23 Einsätze, bei denen ihm drei Tore und zwei Vorlagen gelangen. In der Saison 2014/15 will der 22-Jährige einen höheren Gang einlegen. Er muss es sogar, wenn man seinen Präsidenten in der Sommerpause hörte. „Von ihm, Baba, Thomas Pledl und Florian Trinks erwarte ich, dass sie den nächsten Schritt machen“, sagt Helmut Hack.
Und Weilandt bringt sich in Stellung oder besser: Er fällt ins Gewicht. Denn im Vergleich zu vergangenem Sommer, als das weiß-grüne Trikot um seinen 71 Kilo leichten und 1,86 Meter großen Körper flatterte, hat er nun fünf Kilo mehr – vor allem auf den Rippen. „Die Gegner kommen nun schwerer an den Ball als früher.“ Sein Trainer formuliert: „Wenn Hille aus der ersten Aktion erfolgreich herauskommt, und die zweite zum Tor geht, ist er schwer zu verteidigen.“
Gegen die stärksten Testspielgegner FK Rostow und Lok Moskau gelang ihm jeweils ein Tor und er kurbelte das Offensivspiel mit an. „Ich kenne jetzt die Abläufe und weiß, was der Trainer will. Jetzt muss ich das nur mit in die Saison nehmen“, sagt Weilandt. Dass seine Mannschaft nur ein Testspiel verlor - 1:2 gegen Drittligist Jahn Regensburg -, ist zwar am Samstag bei Anpfiff nichts wert, erzeuge aber bei allen „ein gutes Gefühl“.
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