Ein Quantensprung in der Physikgeschichte
12.12.2017, 20:26 UhrBei einem "Quantensprung" denken die meisten an etwas groß Dimensioniertes, ein besonderes Ereignis, einen großen Fortschritt. Doch das ist falsch. Es ist eigentlich etwas ganz Kleines, Schnelles und Unbeständiges, was da passiert: Ein Elektron des Atoms springt in einen anderen Energiezustand. Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte diese Erkenntnis für einen Umbruch in der Physik – und damit dann doch wieder für einen Quantensprung im heutigen Sinne.
"Das ist eine ganz faszinierende Etappe in der Physikgeschichte, diese Jahre zwischen 1900 und 1925", sagt Michael Eckert, Theoretischer Physiker und ehrenamtlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut des Deutschen Museums München. Er spricht heute Abend im Planetarium über "Planck, Heisenberg, Schrödinger und die Quantenphysik". Der Vortrag ist Teil der Reihe "Einfach genial – die einflussreichsten Denker und Wissenschaftler der Geschichte", die das Nürnberger Bildungszentrum und das Cauchy-Forum für Mathematik organisieren und die NZ präsentiert.
Der Physiker Max Planck, nach dem heute die größte außeruniversitäre Forschungsgesellschaft Deutschlands benannt ist, gilt als Begründer der Quantenphysik. Er erkannte, dass Objekte sowohl die Eigenschaften einer Welle als auch die eines Teilchens haben können, obwohl sich beides eigentlich gegenseitig ausschließt. "Das war ein radikaler Bruch mit der klassischen Physik, auch wenn Planck das zunächst gar nicht im Sinn hatte", sagt Eckert. "Das Quantenkonzept besagt, dass die Natur im Kleinsten nicht wie sonst kontinuierlich verläuft, sondern Sprünge macht."
Die Physiker Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger – beide wie Planck auch später Nobelpreisträger – führten die Überlegungen und entsprechenden Berechnungen fort. "Sie stehen beispielhaft für eine ganze Reihe an Wissenschaftlern, die die moderne Physik mit entwickelten."
Mit diesem Vortrag endet die Reihe "Einfach genial – die einflussreichsten Denker und Wissenschaftler der Geschichte". Alle Beiträge können Sie noch einmal online nachlesen auf www.cauchy-forum-nuernberg.de
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen