Entwickelt Erlangen das Schulzentrum-Ost?
25.2.2015, 19:22 UhrAuf dem Berufsschulzentrum an der Drausnickstraße liegt einiges im Argen. Darüber musste im gemeinsam tagenden Bau- und Bildungsausschuss gar nicht diskutiert werden. In den letzten Jahren war wiederholt festgestellt worden, dass etliche Gebäude — die ältesten sind Baujahr 1963 — saniert werden müssen. Passiert war bisher fast nichts. Lediglich der kaufmännische Trakt wurde vor fünf Jahren einer Generalsanierung unterzogen.
Das Gebäude soll nun als einziges auch nicht angetastet werden, falls das Gelände tatsächlich nach den derzeitigen Vorstellungen insgesamt entwickelt wird. Bei dem ambitionierten Vorhaben sind sowohl Generalsanierungen bestehender Gebäude, aber auch der Abriss und Neubau weiterer Gebäude vorgesehen. Auf dem Gelände befinden sich neben der Staatlichen Berufsschule auch die Staatliche Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) und die städtische Fachschule für Techniker. Geplant ist zudem, die städtische Wirtschaftsschule — die ebenfalls teilweise sanierungsbedürftig ist — von ihrem derzeitigen Standort an der Artilleriestraße auf das Gelände an der Drausnickstraße zu verlagern (die EN berichteten).
„Wir brauchen für die Entwicklung des Berufsschulgeländes langfristig eine Zielrichtung“, sagte Planungsreferent Josef Weber bei der Vorstellung des Projekts. Er appellierte an die Stadträte, im nächsten Fachausschuss im März eine Grundentscheidung zu treffen, in welcher Weise mit dem Vorhaben umgegangen werden soll.
Umsetzung frühestens 2017
Zwei vorläufige Planungsvarianten wurden nun schon einmal näher unter die Lupe genommen. Sie stammen aus einem hausinternen Ideenwettbewerb unter den Architekten des Gebäudemanagements und könnten die Grundlage für die Ausarbeitung eines Masterplans bilden. Dieser sollte, so die derzeitige Vorstellung, in diesem Jahr noch fertig gestellt und dann noch einmal in den Fachgremien erörtert werden. Bestenfalls, so heißt es von Seiten der Verwaltung, könnte eine bauliche Umsetzung ab 2017 beginnen.
Bei beiden Planungsvarianten soll der Werkstatttrakt der Berufsschule abgerissen werden — zum einen, weil er bauliche Mängel aufweist und ohnehin saniert werden müsste, zum anderen, weil die Struktur der Räume für die heutigen Lernanforderungen nicht mehr geeignet ist. Er würde dann an anderer Stelle auf dem Gelände neu errichtet werden, an seiner Stelle soll ein neues Gebäude entstehen, in das die Wirtschaftsschule einziehen kann.
Das 21 000 Quadratmeter große Grundstück an der Artilleriestraße, auf dem die Wirtschaftsschule momentan noch steht, würde dann frei werden und könnte für Wohnbebauung genutzt werden. Der Grundstückserlös würde etliche Millionen Euro in die städtische Kasse spülen und könnte dazu beitragen, die grob hochgerechneten Bauinvestitionskosten von 53 beziehungsweise 60 Millionen Euro (je nach Variante) zu senken.
Bei einer der beiden Planungsvarianten (B) ist zusätzlich der Grundstücksverkauf des nördlichen Teils des Berufsschulgeländes vorgesehen. Dadurch würde ebenfalls wieder Geld eingenommen werden.
Allerdings könnte dann weniger vom derzeitigen Gebäudebestand erhalten werden. Statt zu sanieren, müssten die Häuser abgerissen und dann neu gebaut werden. Der Vorteil: Die neuen Gebäude könnten passgenau auf die Bedürfnisse der Schulen zugeschnitten werden. Der Nachteil: Es müsste weitaus verdichteter gebaut werden als bei Variante A.
Eigenanteil 27 Millionen Euro
Der Eigenanteil der Stadt an den Bau- beziehungsweise Sanierungskosten würde 27 Millionen Euro (Variante A) beziehungsweise 29 Millionen Euro (Variante B) betragen, wobei jeweils noch sechs Millionen Euro für Einrichtungen und Lehrausstattungen anfallen würden.
Vorerst findet Variante A bei allen Schulleitern und auch bei den meisten Fraktionen mehr Anklang — die SPD-Stadträtin Barbara Pfister sprach sich in einem geradezu leidenschaftlichen Plädoyer für diese Variante aus — , Planungsreferent Josef Weber und Helmut Wening (Grüne Liste) wiesen auf die Vorteile der verdichteten Variante B hin.
Fest steht bei dem anstehenden Beschluss für dieses „sehr wichtige Projekt in unserer Bildungslandschaft“ (CSU-Stadträtin Birgitt Aßmus) in-
des eines: „Es muss für einen langen Zeitraum geschaffen werden“, so
Barbara Pfister. Das spreche dafür, „dass wir da nicht auf Kante nähen dürfen.“
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