Im Restaurant "Zöllis" soll es nicht nur grün schmecken
12.5.2016, 19:15 UhrAls Katja Schäffler ihr Lieblingssushi mit Avocado herunterschluckte, schwoll plötzlich ihr Hals an, sie bekam keine Luft mehr und kippte um. Damals war sie 18 Jahre alt und hatte die endgültige Sicherheit, dass sie allergisch gegen Avocados ist. Heute ist die junge Frau 26 Jahre alt und hat ihre Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Griff. "Ich bin Multi-Allergikerin", sagt sie und lacht trotzdem.
Sie begann, sich mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen, stellte ihre Ernährung 2012 komplett auf Metabolic Balance, ein Ernährungskonzept, das auf den individuellen Stoffwechsel abgestimmt ist, um. Was ihr sehr guttat. Schäffler begann ihre Geschichte aufzuschreiben - in ihrem Blog "Amelie kocht". Und garnierte ihn mit leckeren Rezepten für Allergiker. 550 Stück sind es mittlerweile. Dazwischen studiert die Heilerziehungspflegerin noch Pädagogik, Soziologie und Türkisch.
Dann trat Joschua Spratter vor einem Jahr in ihr Leben. Ein gelernter Koch (27), mit dem sie sofort ein Thema hatte: Kochen und gesundes Essen, das lecker schmeckt - und nicht "nach grün und gesund" aussieht. Als die beiden einmal verzweifelt überlegten, welche verträglichen Speisen sie sich liefern lassen könnten, hatten sie die Idee: Es müsste einen Lieferservice, ein Restaurant und am besten noch ein Catering geben, das Gerichte für Menschen mit Allergien anbietet.
Klare Rollenverteilung
Die Rollen verteilten sie schnell: Joschua soll hinter dem Herd stehen, Katja die Organisation und Restaurantführung in die Hand nehmen. Doch so ein Projekt kostet Geld. Seit 13. April ist "Zöllis Restaurant Nürnberg" nun auf der Crowdfunding-Plattform www.startnext.de zu finden. Bislang haben Unterstützer 2655 Euro finanziert, das heißt, es fehlen noch rund 7400 Euro bis zum Ziel. Wer unterstützt, erhält für fünf Euro "ein gutes Gefühl". Für 80 Euro bekommt man zum Beispiel ein Candle-Light-Dinner.
Amelie alias Katja bloggt nicht mehr, das "Zöllis" braucht alle Aufmerksamkeit und Kraft. Nach geeigneten Räumlichkeiten, am besten in Gostenhof, suchen die beiden noch. Das Konzept steht: "Wir wollen Pasta, Pizza, Burger und mehr anbieten", sagen Joschua und Katja. Die Burger-Brötchen sind dann aus selbst gemahlenem Leinsamenmehl gebacken, für die Pasta verwendet der Koch glutenfreies Mehl aus Italien oder bereitet Zoodles aus Zucchini zu.
Wer das "Zöllis" unterstützen möchte, kann dies unter www.startnext.com/zoellis tun.
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