Elyas M’Barek über Klassenfahrten und "Fack Ju Göthe 2"
5.9.2015, 18:22 UhrEigentlich war am Ende von Teil eins doch alles gut, Zeki Müller war angekommen als Lehrer. Wo ist denn nun das neue Problem?
Elyas M’Barek: Ja, das stimmt. Zeki war angekommen und jetzt erzählen wir, wie es weitergeht. Zeki ist nämlich im zweiten Teil mit seiner Rolle als Lehrer nicht mehr so glücklich. Der hat es sich irgendwie anders vorgestellt und dachte, es sei nicht so anstrengend. Dieses frühe Aufstehen geht ihm total auf die Nerven, und die Schüler nerven ihn auch. Er braucht eine neue Aufgabe, und die tut sich dadurch auf, dass er Diamanten findet – eine alte, versteckte Beute. Die landet aber über Umwege in Thailand, an der Partnerschule der Schule, an der Zeki unterrichtet. Er muss unbedingt nach Thailand, um die Diamanten zu holen – und die 10b macht ihm das Leben dort noch schwerer als in Deutschland.
Manche sagen, eine Klassenfahrt sei das Schlimmste, mit dem man einen Lehrer herausfordern kann. Können Sie das bestätigen, wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken?
M’Barek: Nee. Ich habe es immer nur so wahrgenommen, dass die Lehrer immer sehr viel getrunken haben und das eher so ein Sauftrip für die Lehrer war. So habe ich das immer erlebt.
Da waren dann die Schüler die Braven?
M’Barek: Ich war auf Klassenfahrt, da war ich so 13. Da war das höchste der Gefühle, mal einen Energy-Drink zu trinken und Schieber zu tanzen mit den Damen. Ich war ja ein Kind.
Irgendwo war zu lesen: Er war ein Rebell als Schüler . . .
M’Barek: Das klingt immer so toll, nä? Meine Lehrer meinten immer nur, ich bin sehr vorlaut und will das letzte Wort haben. Aber wirklich rebellisch . . . Ich war wahrscheinlich schon ein kleiner, aufmüpfiger Schüler. Es gibt freche Schüler, es gibt sehr brave Schüler – und ich gehörte zur ersten Gruppe.
Die Drehbedingungen scheinen sehr anstrengend gewesen zu sein – Virus, Hitze, Sonnenstich. Was war für Sie das Schwierigste?
M’Barek: Tatsächlich die Hitze. Die war schon echt außergewöhnlich. Teilweise hatten wir da 40 Grad und gefühlt noch heißer, und wenn man da den ganzen Tag am Set steht in der prallen Sonne, dann ist man abends einfach echt ganz schön durch. Aber ansonsten hat es sehr viel Spaß gemacht und war auch sehr aufregend. Wir waren wirklich in ganz Thailand, glaub ich, und haben auch überall gedreht: auf Booten, in der Luft, unter Wasser, in Autos, Schiffen, egal was. Es gab nichts, was wir nicht gemacht haben. Jeder Tag war aufregender als der andere und es war eine sehr schöne Zeit. Es ist so ein kleiner Actionfilm geworden.
Bei einer Speedboat-Szene soll es eine unfreiwillige Action-Szene gegeben haben, eine Panne. Was war da los?
M’Barek: Wir sind nachts mal losgefahren, und dann ist das Boot – ich weiß nicht, warum – auf einer Sandbank gelandet im offenen Meer und es hat erst mal alle durchs Boot gehauen, jeder ist auf das Gesicht gefallen und dann standen wir da auf so einer Sandbank mitten in der Nacht und kamen da nicht mehr weg. Da mussten wir warten, bis wir abgeholt wurden, und das war sehr aufregend, ja. An dem Tag war es aber auch sehr nervig. Ich wollte nach Hause.
Wie sehen Sie das eigentlich? Muss man Goethe oder Schiller als Schüler heute noch kennen?
M’Barek: Das ist ja nur ein Teil. Ich glaube, es sollte möglichst breitgefächert sein. Es ist sicher gut, eine gewissen Bildung zu haben, was deutsche Lyrik angeht, gewisse mathematische Fähigkeiten sind aber auch nicht zu unterschätzen. Ich habe es immer so wahrgenommen, dass man möglichst viel lernt aus allen Bereichen.
Wäre eine "Fack Ju Göhte"-Trilogie okay? Wären Sie dabei?
M’Barek: Ja, warum nicht. Aber darüber denke ich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht nach. Es war sehr viel Arbeit, jetzt den zweiten Teil zu drehen, und ich freue mich sehr, dass der jetzt ins Kino kommt. Dann sehen wir weiter.
„Fack ju Göhte 2“ startet am kommenden Donnerstag auch in den Kinos der Region.
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