Erlanger Forscher: Blaue Nacht kommt immer besser an
23.7.2018, 18:57 UhrDr. Reinhard Wittenberg hat sich für eine repräsentative Untersuchung das Publikum genauer angesehen – bereits zum dritten Mal. Mithilfe von Studenten befragte er während der Blauen Nacht Passanten: welche, die auf der Straße flanierten und welche, die das Angebot besuchten, für die es Eintrittskarten brauchte. Zusätzlich führte der Sozialforscher Online-Befragungen durch, sodass er insgesamt Angaben von etwa 2150 Personen auswerten konnte.
Herausgekommen ist, dass rund vier Prozent der Karteninhaber und rund drei Prozent der Flaneure keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Das dürften vor allem Touristen sein. Dafür liefert die Evaluation andere Antworten: Etwa, dass sich die Blaue Nacht über die Jahre zum "Markenzeichen" etabliert hat. Und, dass 52 Prozent des Publikums die Veranstaltung gut gefällt. 37 Prozent fand sie sehr gut – im Jahresvergleich kommt sie sogar immer besser an. Weil es ihnen so gut gefiel, verweilten diesmal 37 Prozent mindestens vier Stunden dort. 40 Prozent blieben zwischen zwei und vier Stunden. Das Publikum war dabei vom Alter her bunt gemischt und verfügt über einen eher hohen Abschluss.
"Es ist keine Gaudi-Veranstaltung mehr"
73 Prozent der Karteninhaber fanden den Eintrittspreis angemessen, der bei rund 16 Euro lag. Von den Flaneuren hingegen empfand ein Viertel den Preis als zu hoch. Daran lasse sich künftig nichts ändern, meint Projektleiterin Christel Paßmann. Es gebe bereits viele Rabatte. "Und wenn man ins Kino geht, zahlt man auch mehr."
Vor allem die Projektionen an Hauptmarkt und Burg kamen gut an und gehören für die meisten zum Pflichtprogramm. Auch die besondere Atmosphäre ist ein Grund für viele, vorbeizuschauen. Genauso wie die Qualität der Angebote und die Möglichkeit, so viel Kultur auf einmal zu erleben. Weniger wichtig ist den Besuchern dagegen das Motto oder das Feiern. Die Blaue Nacht wird immer mehr als kulturelle Veranstaltung angesehen. Nur noch 18 Prozent nahmen sie laut Online-Befragung als große Party wahr. 2009 sind es noch 26 Prozent gewesen. "Es ist keine Gaudi-Veranstaltung mehr", freut sich Kulturreferentin Julia Lehner.
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