Theaterkraftakt im Gostner
25.9.2016, 17:39 UhrIn der rechten Hand die Zigarre, in der linken eine Flasche Bier, dazwischen, im unersättlichen Mund, der gute alte Hofmannsthal. Aber auch den pafft und kippt Philipp Hochmair, als sei er eine Droge und das alles ein einziger Rausch. Oder eben ein Rockkonzert, schließlich hat der Wiener Schauspieler, 42, seine Band dabei, drei Männer an Gitarre, Schlagzeug und Keyboard.
Sie geben „jedermann.reloaded“, dem Solo, mit dem Hochmair für das Gostner Hoftheater (wo sein fulminant erfolgreicher „Werther!“ einst den Auftakt hatte) zwei Abende im Hubertussaal gastierte, die dunkle Grundierung. Dazu Grablichter und viel Bühnennebel, in dem Hochmair, das Theatertier, der schweißglänzende Berserker, als Todeskandidat Jedermann sein letztes Stündlein turnt, brüllt, winselt, und alle anderen Rollen dazu.
Ein Kraftakt, keine Frage, und spannender als Salzburg. Aber ohne Musik, ganz seelenleise, ist er am Ende noch besser. Starker Applaus.
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