Umbau: Das passiert mit dem Nürnberger Künstlerhaus

30.11.2016, 20:52 Uhr
Einen neuen Eingangsbereich bekommt das Künstlerhaus und das ist nicht die einzige Änderung.

© Horst Linke Einen neuen Eingangsbereich bekommt das Künstlerhaus und das ist nicht die einzige Änderung.

Warum muss das Künstlerhaus saniert werden?
Die Sanierung ist aus verschiedenen Gründen dringend notwendig, sonst würde sogar die Schließung des Hauses drohen, in das im Jahr 2015 240000 Besucher kamen und 4700 Veranstaltungen stattfanden. Verbesserungen sind vor allem in den Bereichen Brandschutz, Rettungswege, Lärmschutz, Barrierefreiheit, Müllentsorgung, Lagerflächen und Anlieferung notwendig.

Was wird genau gemacht?
Am sichtbarsten für Besucher dürfte der neue, wesentlich verbreiterte Eingangsbereich mit einem für verschiedenste Veranstaltungen nutzbaren Foyer sein. Dafür muss das Burger-Restaurant Auguste in die Räume des Zentralcafés weichen, welches wiederum Platz im Untergeschoss bekommt, unter dem Übergang vom Künstlerhaus in den Kulturgarten. Auch die Kulturkellerei wird dort angesiedelt. Bisher kamen sich beispielsweise Veranstaltungen im Zentralcafé und dem Festsaal von der Lärmintensität her gegenseitig in die Quere, durch die neue Lösung kann das nicht mehr passieren.

Der 40 Jahre alte Musikverein ist davon allerdings nicht begeistert, da dadurch die für das Haus so wichtige Subkultur aus dem Herzen des Hauses in den Keller verbannt werden soll. Außerdem fürchtet der Verein, dass ihm keine geeignete Zwischennutzung zur Verfügung gestellt wird. Eine der weiteren, sichtbaren Maßnahmen ist die Aufstockung eines Anbaus (am Übergang zum Kulturgarten), in den ein Lastenaufzug eingebaut wird.

Muss das Haus während der Renovierung schließen?
Nein. Die vom Umbau betroffenen Teile des Künstlerhauses allerdings schon. Im Rest des Gebäudes - etwa im Kopfbau mit der Kultur-Information oder im Filmhaus - kann der Betrieb wie gewohnt weiterlaufen.

Was passiert mit den Vereinen und Initiativen, die in der Zeit der Sanierung umziehen müssen?
Die Stadt betont immer wieder, dass sie auf der Suche nach Interimslösungen ist. Eine Möglichkeit könnte sich auf dem Gelände des Bauhofs finden, wo der Servicebetrieb Öffentlicher Raum auszieht. Für subkulturelle, ehrenamtliche Initiativen wie den Musikverein oder Café Kaya ist ein neuer Ort, an dem sie ihre Veranstaltungen - vor allem Konzerte - samt Getränkeausschank organisieren können, überlebenswichtig.

Was wird das alles kosten und wie lange dauert der Umbau?
Rund 24 Millionen Euro standen für den dritten Bauabschnitt des denkmalgeschützten Gebäudes bisher im Raum, derzeit werden die tatsächlichen Kosten aber noch geprüft. Start soll im Sommer 2018 sein, im Idealfall sind die Arbeiten nach zwei Jahren beendet.

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