Ökopartei will auch in Wilhermsdorf durchstarten
2.12.2014, 13:00 UhrMittendrin in der Aussprache kam der Ausruf von Wolfram Schaa aus Zirndorf: „Die Langenzenn-Connec tion hat gewonnen.“ Auch bei den Grünen hat sich die vergleichsweise hohe Beteiligung bei der Kreistagsnachwahl in der Zennstadt auf die Zusammensetzung der künftigen Fraktion ausgewirkt: Im Frühjahr hatte Angelika Igel aus Roßtal den Sprung ins Kreisparlament geschafft. Nun ist mit Marion Betzler eine weitere Langenzennerin Kreistagsmitglied der Partei. Worauf die Versammlung dennoch mit Sekt anstieß. Aber eigentlich wollten die Grünen überlegen, wie sie aus dem Stimmentief in Wilhermsdorf herauskommen. Denn auch bei der Nachwahl stimmten nur acht Prozent der dortigen Wähler für Grün, im Kreisdurchschnitt dagegen mehr als zwölf Prozent.
Es müsse gelingen, bei der nächsten Kommunalwahl eine Liste für den Gemeinderat aufzustellen. „Denn wir bekommen überall eine Person in den Gemeinderat, wo wir antreten“, war sich Norbert Schikora aus Oberasbach sicher. Auf der Liste sollten nicht nur Parteimitglieder kandidieren dürfen, sondern auch Menschen mit ähnlichen Interessen, die sich zum Beispiel im Naturschutz engagieren.
Doch zurzeit hat die Partei im Markt Wilhermsdorf nicht einmal jene drei Mitglieder, die einen Ortsverein gründen könnten. Allein André Höftmann hält das Grünen-Parteibuch hoch. Der 21-jährige Jurastudent wurde erst im März im Zusammenhang mit der Europawahl „Grüner“. Doch schon ist er für die Landkreis-Grünen Hoffnungsträger. Zum einen soll er die Partei bis zur nächsten Kommunalwahl gemeinderatsfähig machen, zum anderen ist er als Vertreter der jüngeren Generation Kristallisationspunkt für eine denkbare Nachwuchsgruppe der Partei.
Zuerst aber will Höftmann in der Marktgemeinde bekannt werden. Um sich in die Kommunalpolitik hineinzufinden, besuche er seit einiger Zeit die Gemeinderatssitzungen. „Das örtliche politische Geschehen begleiten und kommentieren“, das soll er nach Meinung seines Kreisparteivorstands zusätzlich in einem Internet-Blog. Durch mehr Präsenz in Wilhermsdorf will die Kreispartei ihr Jungmitglied unterstützen. Auch, weil „André frisch und frech reingegangen“ ist. Geht es nach Kreissprecherin Heidi Deffner, wird schon der Frühjahrsempfang 2015 hier stattfinden. So sollen die Themen der Partei mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Höftmann selbst will sich besonders um die Felder Nahversorgung im Ort, Energie, Breitbandnetze sowie Verkehr kümmern, wie er auf Nachfrage erklärte. Wichtig sei ihm auch „der Wunsch nach mehr Bürgerbeteiligung“. Die kommt ihm besonders beim Klimaschutzkonzept zu kurz, das für den nördlichen Landkreis Fürth gerade erarbeitet wird. Aber auch beim „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“ ISEK für Wilhermsdorf könnte sie besser sein, meint André Höftmann. Das sieht auch Norbert Schikora so: „Du kannst von außen Politik machen, indem Du ISEK begleitest.“
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