AfD-Abgeordneter nutzt Ramadan-Kalender für Panikmache
14.4.2018, 18:44 UhrInnerhalb weniger Stunden wurde der Beitrag mehrere Hundert Mal geteilt und kommentiert. Doch neben der beabsichtigten Entrüstung über die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes wiesen auch viele User den Abgeordneten zurecht.
Jetzt regen sich alle über #Ramadankalender auf.
— GreenTeaGirl (@GreenTeaGirl2) 13. April 2018
Nur blöd, dass solche Kalender in selbstgemachter Form schon seit Jahren existieren. pic.twitter.com/Q0URY2Xbqy
Die Fakten: Ramadankalender werden in Deutschland bereits seit fast 20 Jahren von verschiedensten Anbietern verkauft. Bereits im Jahr 2000 wurde in der Frankfurter Neuen Presse ein Artikel mit dem Titel "Adventskalender für islamische Kinder: mit 30 Türchen durch den Ramadan" veröffentlicht.
Seitdem geistern die Kaufmann'schen Anzeichen für die vermeintliche "Islamisierung" in regelmäßigen Abständen durch verschiedene Medien und soziale Netzwerke. Dabei handelt es sich wie etwa 2015 im Online-Auftritt der Berliner Zeitung oder 2016 auf dem Internet-Portal der Deutschen Welle nur um harmlose Nachempfindungen des christlichen Adventskalenders.
Bei dem Exemplar in den Kaufland-Filialen handelt es sich übrigens um ein Produkt von gama-zuckersuess, die den Kalender nach eigenen Angaben bereits seit 2015 produzieren.
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