Buschschweinsperma und Busen beim Dschungelcamp

Nürnberg - "Mehr Promis, mehr Action, mehr Sendezeit. Die jetzt schon mit Abstand beste Staffel aller Zeiten beginnt in wenigen Minuten." Schon im Voraus verspricht Moderator Daniel Hartwich so einiges. Die drei Schlagwörter werden letztlich zwar erfüllt, dennoch lässt das Niveau zu wünschen übrig.

Damit alle Zuschauer wissen, mit wem sie es in den nächsten Folgen zu tun haben, werden alle Dschungel-Kandidaten zunächst kurz vorgestellt. Schon hierbei kündigt sich Schlagersänger Gunther Gabriel als Widerling an. Seine Stimmung mit Blick auf die bevorstehende Dschungel-Tortur: "Ich bin fröhlich erregt, als wenn ich zu einer jungen Frau ins Bettchen steige", frohlockt der 73-Jährige.

Vielversprechender ist Nathalies Ansage in Bezug auf Ekelfraß: "Ich esse auch so manchmal Fischaugen. Da ist Phosphor drinne." Ob das Model wirklich so schluckfreudig ist, wird sich später noch zeigen.

Wer die Vorstellungsrunde verpasst hat, kann sich hier reinklicken und wichtiges Grundwissen nachholen:

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Die erste Hürde gibt es für den ehemaligen Talkshow-Moderator Ricky schon vor der Ankunft im Dschungel: Die Kandidaten sollen in Hubschrauber einsteigen, doch Ricky hat Flugangst. Dank Jennys gutem Zureden kommen schließlich aber doch noch alle an.

Am Rande des Dschungels erwarten die "Stars" dann ein paar Überraschungen. Es geht direkt – ohne Kleidungstausch – in den Wald. Dort stehen zwei gedeckte Tafeln. Denn: Diesmal gibt es zwei Mannschaften in zwei Camps. Team "Base Camp" um Brigitte und Team "Snake Rock" um Nathalie spielen gegeneinander.

Auch was auf den Tisch kommt, ist ungewöhnlich. Einige Kandidaten hatten zwar schon auf Essen gehofft. Was die Teilnehmer erwartet, entspricht jedoch nicht dem, was sie sich gewünscht hatten. Die gute Nachricht: "Nur einiges ist lebendig". Die schlechten Nachrichten bringt der - wie immer episch inszenierte - Doktor Bob: Nicht die Nase zuhalten (Erstickungsgefahr), Kauen ist wichtig (damit die Tiere nicht die Speiseröhre wieder hochkrabbeln) und Hartwich fügt hinzu: "Ihr dürft euch nicht übergeben." Denn ansonsten war die Mühe umsonst und es gibt keinen Stern. Und das wäre ja mindestens doppelt blöd.

Gunther untertrifft sich selbst

Aufgetischt wird neben Penis, Kuhurin und angebrüteten Eiern auch Buschschweinsperma. Am ekelhaftesten bleiben jedoch Gunthers Bemerkungen dazu: "Schmeckt ja fast wie mein Sperma." Schön für ihn, aber das wollte wirklich keiner wissen. Genauso wie den Fakt, dass er nur eine Unterhose dabei - beziehungsweise an - hat und gerne in die Dusche pinkelt.

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Während David und Jürgen das liebevoll auf einem Kamelkopf drapierte Hirn verschmähen, startet Nathalie essenstechnisch tatsächlich durch. Kaum läuft die Uhr, knabbert sie freudig eine lebende Kakerlake nach der anderen. Sie kriegt gar nicht genug: "Ich nehm' noch 'ne große", sagt sie. Ihre Gegnerin und Extrem-Busenwunder Sophia bringt es jedoch nicht übers Herz, Tiere zu töten und bekommt keinen Stern. "Snake Rock" gewinnt.

Dann beziehen die Camper endlich ihre Lager. Vorher müssen sie natürlich noch in angemessene Kleidung schlüpfen. Das Umziehen wird zur Schikane. Australische Militärmänner greifen nicht nur gerne in den Schritt: Rickys Maskottchen-Plüschtier muss sogar alle Hüllen fallen lassen. Ob Ricky das Tierchen wieder anständig anziehen konnte, bleibt offen. Sophia beschwert sich indes, dass sie ihre Plastik-Haargummis abgeben muss und ihre Frisurenplanungen dahin sind.

Warum Sophia nie wieder pinkeln will

Im Camp wird es für Sophia nicht besser. Die Toilette, von der man sich als Zuschauer leider keinen Eindruck machen kann, macht ihr zu schaffen. Sie heult sich bei Brigitte aus: "Ich trink nix mehr." Moderatorin Zietlow gibt zu bedenken: "Das könnte schwer werden. Jenny kann davon ein Lied singen."

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Auch sonst nimmt das Moderatoren-Duo die blonde Schauspielerin gerne auf die Schippe. Sie geben ein "ehrlich gemeintes Kompliment" ab. Und zwar an die Grafiker, die bei Jennys Playboy-Bildern "schier Unmenschliches geleistet" hätten. Das geht teilweise schon ganz schön unter die Gürtellinie.

Schönling David kommt mit den Sprüchen nicht klar und beschwert sich: "Ich bin einfach nur Sklave." Das fällt ihm ja früh auf. Auch ansonsten redet er viel verwirrtes Zeug. Seine Verteidigung: "Die Logik ist immerhin aus meinem Gehirn."

Auch die beiden Ältesten - Rolf und Gunther - haben es schwer. Letzterer will schon vor der ersten Nacht aufgeben. Auch Rolf mosert am laufenden Band. Beide werden von Dr. Bob für die zweite Prüfung gesperrt.

Mit viel Gejammer kann Ex-Fußballer Thorsten nichts anfangen. Er fühlt sich allem und jedem überlegen. Sein Motto: "Entweder hast du Eier in der Hose oder nicht." Der Übermotivierte wird seine Energie nur beim Training mit Baumstämmen los.

Die üblichen Zickereien

Zwischen den weiblichen Teilnehmern gibt es – wie erwartet – einige Zickereien. Sophia lästert über Helena und ihre eng geflochtenen Haare: "Sie kommt rüber wie 'ne Kampflesbe". Eine Auseinandersetzung von Angesicht zu Angesicht gibt es zwischen der "Anwältin der Armen" und Nathalie: Sie streiten über die Unterhose des jungen Models. Und die bekommt schon ein bisschen Angst, weil Helena früher wohl eine Schlägerin war. Diese droht: "Ich hab‘ ihr heute eine Grenze gesetzt und wenn sie die nicht einhält, dann kracht’s noch schlimmer." Fürst gegen Volk also, wie Zietlow sagt.

Natalie bemerkt noch: "Vielleicht hat Helena einfach nur ihre Tage heute." Tampons wären immerhin vorrätig. Genauso wie Kerosin, Feuersteine und große Messer. Damit hantiert Menderes herum. Ansonsten fällt der Kandidat eher positiv auf: Mit kurzem Haar und Dreitagebart sieht er sogar überraschend gut aus. Der sympathische "Sänger" ist allerdings ein wenig zu nett - oder er hat das Prinzip noch nicht verstanden: Er gönnt den Gegnern nämlich auch mal einen Stern. Dafür wird er von seinem Team natürlich ausgebuht.

Dann steht die zweite Dschungelprüfung an: Die vermeintlich schwächsten Teammitglieder werden von der jeweils anderen Gruppe in den Kampf geschickt. Die Wahl fällt auf Sophia und Menderes, weil Brigitte ihn so süß findet.

"Doppel D gegen doppel DS"

Sophias tiefer Ausschnitt genügt ihr nicht, darum zieht sie ihr Top nach oben, damit es auch noch bauchfrei ist. Beim sogenannten "Tierischen Einlauf" steigen die Camper in je einen Tank, der sich mit Wasser und allerlei Tieren füllt. Darunter sind Wasserspinnen, Krabben und Aale. Am Boden sind sechs Sterne angebracht, welche die Kandidaten abschrauben müssen. Mit den zugehörigen Schlüsseln sollen sie je ein Schloss an der Luke öffnen, die sich oben am Tank befindet. Menderes gibt alles. Sophia hat Luftprobleme, gewährt dafür aber tiefe Einblicke. Der "Sänger" gewinnt, das Busenwunder zieht sich bei der Tauchaktion eine Schnittwunde zu. So kann sie ihr Verlieren wenigstens entschuldigen, meint sie.

Fragwürdig ist – wie jedes Jahr - der Umgang mit den Tieren. Die Prüfungsteilnehmer sollen nicht von der Leiter ins Wasser springen, um keine Lebewesen platt zu trampeln. Allerdings macht Hartwich darauf erst aufmerksam, als Menderes schon gesprungen ist. Die zerkauten Kakerlaken hatten sowieso keinen Spaß an der Show.

Dennoch überzeugen die Moderatoren noch am ehesten: Mit viel Selbstironie machen sie lustige und teils intelligente Anmerkungen. Warum es dieses Jahr zwölf Teilnehmer gibt? "Manchmal geht’s eben nur über Quantität." Das stimmt tatsächlich. Ansonsten muss man sein Niveau als Zuschauer schon sehr nach unten schrauben, um dauerhaft Spaß an der Sendung zu finden.

Brigittes „Was geht los da rein?“ ist leider schon ausgelutscht und als Frau findet man auch keinen besonders großen Gefallen an Sophias besonders großen Brüsten.

Die Kandidaten für die nächste Dschungelprüfung sind übrigens genau diese und Helena. Wenn das mal kein hitziges Duell wird. Am Samstag geht es um 22.15 Uhr auf RTL weiter.