EM: Linksradikale rufen zum Klau von Fan-Utensilien auf

Nürnberg - Perücken in den Deutschland-Farben, Trikots der Nationalmannschaft, schwarz-rot-goldene Fähnchen am Auto - Fan-Utensilien gehören zu Fußball-EM und WM wie der Ball auf dem Rasen. Linksradikalen ist der kollektive Freudentaumel jedoch ein Dorn im Auge: Sie sehen darin ausufernden Nationalismus und rufen zum Diebstahl der Gegenstände auf.

"Deutschland knicken" ist das Motto der Aktion, zu der auf der Plattform linksunten.indymedia.org aufgerufen wird. "Jede_r sei dazu aufgerufen, sich dem nationalistischen Treiben entgegenzustellen und sich am CTF (Capture the Flag, Anm. d. Red.) zu beteiligen."

Offenbar als Ansporn werden für die gestohlenen Gegenstände Punkte vergeben: Ein Trikot ist 15 Punkte wert, eine Mütze 3 Punkte, ein Autofähnchen 1 Punkt. Selbst vor dem Aufruf zum Ladendiebstahl machen die Urheber der Aktion nicht Halt: "Geklaute Sachen aus Discoutern gelten ab einer Menge von 10 Stück als 1 Punkt!" Den Siegern winkt ein Kasten Bier - und darüber hinaus möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen.

Neu ist dieses Phänomen nicht. Während die oben genannte Aktion nur in Dresden stattfinden soll, riefen Linksradikale bereits während der vergangenen Fußball Welt- und Europameisterschaften in ganz Deutschland zu vergleichbaren Aktionen auf oder setzten sie auch in die Tat um.

Wer dabei sein Auto oder seine Häuser mit Deutschlandfahnen dekoriert hat, scheint allerdings nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: So zerstörten Autonome zur WM 2010 in Berlin-Neukölln auch die Deutschland-Flaggen zahlreicher Türken und Araber, die sich mit der deutschen Nationalmannschaft identifizierten.