Gegen Sex im Technoclub: AfD will Berghain verbieten
18.4.2018, 21:28 UhrDie AfD fordert in ihrem Antrag, den jetzigen Betreibern des Berghain die gewerberechtliche Erlaubnis zu entziehen. Der Technoclub wird zu den besten Clubs der Welt gezählt. Bekannt ist er vor allem für seine strenge Türpolitik und freizügige Feierkultur, aber auch für die Verschwiegenheit seiner Betreiber.
Die AfD wirft diesen zahlreiche Verstöße gegen die Gaststättenverordnung vor. Drogen könnten im Berghain leicht erworben werden, die durchgängigen Öffnungszeiten des Clubs forderten "den Gebrauch wach haltender Substanzen geradezu heraus". Auch die Türsteher stehen nicht in der Gunst der Partei. Ein "ansprechendes Programm" könne man nur anbieten, "wenn Zahlungswillige nicht durch unintelligente, unansehnliche Wichtigtuer selektiert würden."
Öffnungszeiten an Biorhythmus anpassen
Die AfD fordert in ihrem Antrag, dass der Club in Zukunft nur von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens geöffnet ist - um den natürlichen Biorhythmus der Gäste zu berücksichtigen. "Sexuelle Handlungen" seien durch "entsprechende Beleuchtung" zu unterbinden.
Außerdem zitiert die AfD in ihrem Antrag den Fall einer amerikanischen Touristin, die nach einem Berghain-Besuch an einer Überdosis verstorben war. Der Spiegel hatte darüber im März berichtet. Dieser Tod sei "vermeidbar" gewesen.
Nachhilfe im Ausland
Die Partei schlägt den Betreibern daher vor, sich im Ausland Nachhilfe zu holen - in "berühmten, funktionierenden Clubs" in London oder Rio könne man sich über Ablauforganisation und Musikprogramm informieren. Außerdem solle das Abgeordnetenhaus die Eigenbedarfsgrenze bei Drogen auf Null Gramm herabsetzen.
Die nächste Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung findet am 25. April statt. Bis dahin muss die AfD noch einige Überzeugungsarbeit leisten, um eine Mehrheit für ihren Antrag zu finden: Die Fraktion hat nur drei Sitze.
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