AfD will Überblick über Flüchtlingsheime erstellen
18.11.2016, 16:31 UhrIn den kommenden Tagen werde auf der AfD-Facebook-Seite der Partei ein Aufruf an die Bürger veröffentlicht, die Adressen von Heimen zu melden, so Sichert. Ziel sei es, einen Überblick über die Verteilung der Flüchtlinge im Stadtgebiet zu bekommen. Denn viele Bürger hätten den Eindruck, dass die Asylbewerber sehr ungleich verteilt seien – in manchen Stadtteilen lebten mehrere Hundert und in anderen gar keine.
Christine Schüßler, Leiterin des Bürgermeisteramtes, sagte: "Natürlich sind die Unterkünfte nicht gleichmäßig verteilt." In einigen Stadtteilen gebe es mehr Heime als in anderen. Der Grund: Die Stadt sei immer darauf angewiesen, passende Gebäude zu finden.
"Wir verheimlichen aber nicht, wo die Unterkünfte sind", sagte Schüßler. Die Nachbarn würden stets informiert. Es gebe zwar immer Bedenken, gerade gegen sehr große Einrichtungen, "doch die Reaktionen sind stets gemischt. Aggression war bisher nicht dabei". Derzeit sind etwa 8500 Flüchtlinge in Nürnberg untergebracht. Einen Antrag der AfD auf Herausgabe der Adressen hatte die Stadt aus Sicherheitsgründen abgelehnt.
Oberbürgermeister Ulrich Maly schrieb dazu an Sichert: "Jede Maßnahme, die die freie Zugänglichkeit der Adressen fördert, kann die Gefahr von rechtsextremen Straftaten gegen die Einrichtungen erhöhen. Diese Belange der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gehen auch den Interessen der Allgemeinheit an möglichst umfassender Information vor."
Der rechtsextreme "III. Weg" betreibt im Internet ebenfalls eine Deutschlandkarte mit Standorten von Flüchtlingsunterkünften.
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