Warum aus Burgstaller keine Club-Ikone wurde
10.1.2017, 20:26 UhrDie Abschiedsworte auf der Homepage des 1. FC Nürnberg waren gewiss ehrlich gemeint, lasen sich aber doch sehr formelhaft. Guido Burgstaller bedankte sich artig für "tolle zwei Jahre" und die Unterstützung der Fans – das war’s dann auch.
Karrieresprung statt Club-Legende
Servus, macht’s guat. Nächster Karrierestopp: Schalke 04. Der Knipser aus Kärnten hätte, auch als Typ, vielleicht sogar das Zeug dazu gehabt, beim Club in die Fußstapfen von solchen Ikonen wie Marek Mintal oder Sasa Ciric zu treten, aber das wollte Burgstaller nie. Für den neunfachen Nationalspieler Österreichs war der FCN nach dem persönlichen Desaster bei Cardiff City, wo man ihn schon nach kurzer Zeit gnadenlos aussortiert hatte, im Winter 2015 ein willkommenes Sprungbrett zurück ins Rampenlicht.
Logisch, aber bedenklich
Burgstaller hat diese Chance in imponierender Manier genutzt, aber auch der Club durfte zwei Spielzeiten lang von der famosen Treffsicherheit seines damaligen Transferschnäppchens profitieren – und nun sogar eine Ablöse kassieren. Die stellt angesichts der verbliebenen Vertragslaufzeit bis zum Sommer wohl das Optimum dessen dar, was finanziell überhaupt noch herauszuholen war. Insofern ist die rationale Entscheidung des Vereins, dem Wechselwunsch Burgstallers nachzugeben, nur logisch.
Selbst viele Club-Fans haben dies, wenn auch nur zähneknirschend, akzeptiert. Dass der Zweitligist mit dem Verkauf seines Top-Torjägers auch die letzten heimlichen Fünkchen Hoffnung auf eine Aufholjagd in der Rückrunde zertrampelt, lässt freilich erahnen, wie verheerend es nach wie vor um die finanzielle Situation am Valznerweiher bestellt sein muss. Und das sollte viel bedenklicher stimmen als eine Zukunft ohne den "Burgi".
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