Söder: "Wir wollen in der CSU eine bessere Präsenz der Frauen"
16.11.2018, 06:00 UhrSie haben eine 33-Jährige zur Digitalisierungsministerin gemacht, die ein Ministerium aufbauen soll. Was hat Sie denn dazu bewogen?
Söder: Das neue Kabinett ist eine Mischung aus Stabilität und Erneuerung. Joachim Herrmann als Innenminister ist einer erfahrensten und stärksten. Das Kabinett soll aber auch ein Perspektiv-Kabinett sein, weil die Jüngeren über Jahre hinweg Konzepte und Profil entwickeln können. Ich wollte außerdem ein klares Signal für die Frauen setzen. Judith Gerlach wird an das Thema Digitalisierung vielleicht anders heran gehen als mancher Altgedienter. Frischer Wind durch eine junge Ministerin tut der ganzen Regierungsarbeit gut.
Diese Woche hat Ihre Fraktion die Vorstandswahl ausgesetzt, weil sich keine einzige Frau für die Posten beworben hat. Hat die CSU ein Frauenproblem?
Söder: Das haben im Moment fast alle Fraktionen im Landtag. Selbst die Grünen haben einen Mann als Vizepräsidenten vorgeschlagen, was mich überrascht hat Wir sind da weiter und haben mit Ilse Aigner eine Frau zur Landtagspräsidentin gemacht.
Der Generalsekretär der CSU überlegt, ob die CSU ihre Delegierten quotieren sollte. Hielten Sie das für einen Weg, wie sich das Frauenproblem in der CSU lösen – oder, besser, die Frauenförderung voranbringen ließe?
Söder: Gut, dass Sie das umformuliert haben. Frauenförderung ist der passendere Begriff. Wir haben bei der Liste für die Europawahl jetzt zum ersten Mal eine Art Reißverschlussverfahren angewendet. Wir wollen signalisieren, dass wir als CSU eine bessere Präsenz der Frauen wollen.
Also pro Quote?
Söder: Wir müssen in der CSU überlegen, was sinnvoll ist. Wir haben bei den Wahlen Frauen zwischen 25 und 40 Jahren zu wenig erreicht. Daher müssen wir uns besser aufstellen.
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