Vergifteter Ex-Spion Skripal: May beschuldigt Russland

12.3.2018, 18:52 Uhr
Laut Premierministerin Theresa May zeigte eine Analyse, dass Russland höchstwahrscheinlich für den Giftgas-Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal verantwortlich ist. Putin wies diese Vorwürfe entschieden zurück.

© Jeff J Mitchell, AFP Photo Laut Premierministerin Theresa May zeigte eine Analyse, dass Russland höchstwahrscheinlich für den Giftgas-Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal verantwortlich ist. Putin wies diese Vorwürfe entschieden zurück.

Nach Angaben der britischen Premierministerin Theresa May ist Russland "höchstwahrscheinlich" für das Attentat auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verantwortlich. Das habe eine Analyse des bei dem Attentat eingesetzten Nervengases ergeben, berichtete die Regierungschefin am Montag im Parlament in London.

Russland hat die Äußerungen der britischen Premierministerin Theresa May über mögliche Verwicklungen im Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal als lächerlich zurückgewiesen. Es handle sich um eine politische Kampagne, um die Beziehungen zwischen Moskau und London zu diskreditieren, teilte das russische Außenministerium am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit.

"Das ist eine Zirkus-Nummer im britischen Parlament", sagte die Sprecherin Maria Sacharowa. Wenige Stunden zuvor hatte May eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats geleitet. Damit dürfte sich das Verhältnis zwischen London und Moskau weiter verschlechtern. Moskau hat jegliche Beteiligung an dem Attentat abgestritten und London antirussische Propaganda vorgeworfen.

Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki geht davon aus, dass die Anschuldigungen ein Versuch seien, Moskau vor der Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag zu verunglimpfen. "Es sind Provokationen mit haltlosen Anschuldigungen, die ein Ziel haben könnten: sie sind wohl mit dem Wahlkampf verbunden."

Putin weist Anschuldigungen zurück

Der Kremlchef Wladimir Putin hat die Anschuldigungen gegen Moskau entschieden zurückgewiesen. "Klären Sie die Angelegenheit erst einmal bei sich, dann werden wir das mit Ihnen besprechen", sagte Putin am Montag im südrussischen Krasnodar.

Damit antwortete er der Agentur Interfax zufolge auf die Frage eines britischen Reporters, ob Russland für den Anschlag auf Skripal verantwortlich sei. Zuvor hatte Putins Sprecher Dmitri Peskow bekräftigt, der Vorfall habe sich auf britischem Gebiet ereignet und Russland habe damit nichts zu tun.

Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Insgesamt mussten 21 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, darunter auch ein Polizist. Er ist bei Bewusstsein und ansprechbar.

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