Bürger beklagen hohe Kosten für die neue Kläranlage
2.12.2013, 13:05 UhrDie hohen finanziellen Belastungen für die Bürger in den kleinen Ortsteilen für Trinkwasser, Kanal und Abwasserreinigung veranlasste Georg Helm aus Wilhelmsgreuth zu der Frage: "Welche Perspektiven haben wir hier denn noch?" Und Herbert Hecht, ebenfalls aus Wilhelmsgreuth, forderte Bürgermeisterin Dr. Birgit Kreß auf, "die von Politikern propagierten gleichwertigen Lebensverhältnisse" auch in Wilhelmsgreuth zu schaffen. So sollten die Abwasser- und Wassergebühren für alle Bürger gleich hoch sein. Mit zusammen acht Euro pro Kubikmeter seien sie fast doppelt so hoch wie in den anderen Orten.
260.000 Euro von 33 Bürgern
Die Markt Erlbacher Rathauschefin erklärte, dass dies nicht möglich sei, da weite Teile der Gemeinde Trinkwasser- und Abwasser-Zweckverbänden angehörten, die Ortsteile Wilhelmsgreuth und Jobstgreuth jedoch nicht. Zu der 540.000 Euro teuren Kläranlage ergänzte sie: "Es war euer Wunsch, diese Kläranlage zu bauen. Heute würde ich euch das Projekt ausreden." Sei ihr Amtsvorgänger noch von rund 117.000 Euro umlagefähiger Kosten ausgegangen, müsse die Gemeinde jetzt etwa 260.000 Euro auf zwölf Haushalte beziehungsweise 33 Bürger umlegen. Die Bescheide sollen noch im Dezember zugestellt werden.
Angemerkt wurde von einer Bürgerin, dass die Straßen in Jobstgreuth und Wilhelmsgreuth in einem sehr schlechten Zustand seien. Dies werde sich auch mit der Dorferneuerung nicht ändern, befürchtete sie. Zu den möglichen Maßnahmen der Dorferneuerung in Wilhelmsgreuth und Jobstgreuth wollte Birgit Kreß noch nichts sagen, da diese noch mit dem Amt für ländliche Entwicklung abgesprochen werden müssten.
Ein Abriss über aktuelle Vorhaben und eine Rückblick auf die wichtigsten Projekte der vergangenen Jahren von Bürgermeisterin Kreß ergänzte die in der Versammlung diskutierten Themen. So kündigte sie an, dass die Schwimmhalle in Markt Erlbach noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Sie wird rund 3,1 Millionen Euro kosten, an Zuschüssen erhält die Gemeinde zirka 675.000 Euro.
Fläche für Tierarztpraxis
In die Wasserversorgung von Buchen, wo auch Leerrohre für Glasfaserleitungen verlegt wurden, investierte die Kommune 810.000 Euro, die Zuschüsse betragen rund 350.000 Euro. Im Gebiet Alter Sportplatz läuft zur Zeit die Resterschließung. 44 Bauplätze wird es dort geben, 17 davon sind bereits bebaut. Außerdem wurde im Gewerbegebiet eine Fläche für eine Tierarztpraxis mit Pferdestall ausgewiesen, bei der Volksschule entsteht eine neue, zweigruppige Kinderkrippe.
Wichtig sei auch der Bau eines Seniorenheims mit 56 Plätzen gewesen, sagte Kreß. Neu dazu komme ein weiteres Haus für betreutes Wohnen für vier Wohngruppen sowie Apotheke und Physiotherapie-Praxis.
Ein großes Zukunftsprojekt sind für Birgit Kreß die Ortsumgehungen von Eschenbach und Linden. Mit der Umgehung des westlichen Ortsteils soll auch eine große Umgehungsstraße für Markt Erlbach verwirklicht werden, wobei die Gemeinde allerdings selbst die Bauherrschaft übernehmen müsse. Diese Straße werde aber erst nach der Eschenbacher Umgehung gebaut werden.
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