"Choralle" beschließt glanzvoll ein ereignisreiches Jahr

14.12.2014, 19:26 Uhr

© Harald Munzinger

“Weihnachtskonzerte waren für mich in der Realschule immer besonders wichtig”, weshalb sie der Musikpädagoge und Gründer der aus dem Realschulchor gebildeten Chorgemeinschaft, Dieter Weidemann, auch zum festen Bestandteil im breiten Repertoire von “Choralle” machte. Mitte der 80er Jahre schrieb er die erste Popkantate zur Advents- und Weihnachtszeit “Licht leuchtet auf”, die damals die Musikfreunde und Musikkritik gleichermaßen begeisterte. Und die nun bei ihrem “Remake” nichts von ihrer Strahlkraft verloren haben sollte.

Im Gegenteil. Chorgesang, Vokal- und Instrumentalsoli stimmten im wohltuenden Kontrast zu einem schon seit Herbst überdrüssigen “Jingle-Bell-Gedudel“ auf das mit der Geburt Christi wunderbar aufleuchtende Licht ein. Was ebenso fröhlich klingen wie besinnlich werden lassen konnte; verbunden mit meditativen Texten und biblischer Lesung zu einem starken Erlebnis.

Dargeboten von einem Chor, der einmal mehr auf den Punkt genau seine höchste Leistung bot, wie sich mit den Besuchern in den ausverkauften Konzerten auch Chorleiter Dieter Weidemann begeistert und zugleich auch stolz auf seine erneut auszeichnete Chorgemeinschaft und seine brillanten Solisten zeigte. Vor nur wenigen Proben hatten sich die Sängerinnen und Sänger zuhause auf die Konzerte vorbereitet, eine bewundernswerte Energie und Disziplin, die Weidemann im nn-online-Gespräch würdigte.

© Harald Munzinger

Vier Popkantaten im Repertoire

Dass bei den beiden Kirchenkonzerten aus Platzgründen die Musik nur in professioneller Einspielung möglich war, sollte dem intensiven Erleben keinen Abbruch tun, es noch mehr von Chor und Solisten geprägt sein. Acapella wurden die Besucher mit traditionellen Advents- und Weihnachtsliedern aus mehreren Jahrhunderten auf die Popkantate “Licht leuchtet auf” eingestimmt. Der sind inzwischen drei weitere gefolgt, die letzte - “Der Himmel hat die Erde berührt” - ausschließlich mit Eigenkompositionen von Tochter Stephanie und Ehefrau Ulrike Weidemann.

Und doch ist es etwas Besonderes, den Chor von neun professionellen Musikerinnen und Musikern begleitet zu hören. Die hatten teilweise von Basel oder Essen weite Anreisen zu dem einmaligen Auftritt auf sich genommen, der für das Publikum wie für die Interpreten zu einem besonderen Erleben und Empfinden der schönsten Botschaft werden sollte: “Christ ist geboren, halleluja!”

Asylbewerber eingeladen

Zur einzigen Probe von “Choralle” mit Band und Solisten hatte Dieter Weidemann die in der Bad Windsheimer Unterkunft lebenden Asylbewerber sowie freiwillige Helfer, mit denen er sich der Flüchtlinge annimmt, in das KKC eingeladen. Viele der Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit vielfältigen Schicksalen nahmen die Gelegenheit zu einer Begegnung mit der Kultur ihres Gastlandes wahr und dankten dafür mit reichlich Beifall. Die von Begleitern übersetzte Weihnachtsbotschaft für den Frieden auf der Welt mochte für sie von besonderer Bedeutung gewesen sein. Waren Maria und Josef nicht auch auf der Suche nach einem Asyl?

Dieter Weidemann und “Choralle” setzten einen glanzvollen Schlusspunkt unter ein ereignisreiches Jahr, in dem man sich erneut unter den besten Chören Deutschlands ausgezeichnet platzieren und mit Konzerten zahllose Zuhörer begeistern konnte. Im Oktober hatte man sich mit einem Sponsorenkonzert in der “NeuStadtHalle” bei der Sparkasse bedankt, was 2015 auch in Bad Windsheim geschehen wird. In den Dank bezieht Weidemann auch alle weitere wertvolle Unterstützung ein, die nicht nur dem Chor, sondern auch dem Publikum mit den günstigen Eintrittsgeldern zugute komme.

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