Heizen mit Wärme aus gereinigtem Abwasser

7.8.2014, 10:40 Uhr
Heizen mit Wärme aus gereinigtem Abwasser

© Gero Selg

Noch etwa zwei Wochen werden nach Härtfelders Worten die Rohbauarbeiten auf dem Gelände am Ipsheimer Grund­weg dauern, dann könne bereits mit der nächsten Phase der Kläranlagen­erweiterung begonnen werden. So ist das neue, in drei Kammern unterteil­te Klärbecken mit einem Durchmes­ser von 22 Metern bereits errichtet, ebenso stehen bereits die Anbauten an das Betriebs- und das Rechenge­bäude, deren Dächer noch im August eingedeckt werden sollen.

Filter für Traubenkörner

Dann kann mit der Installation der gesamten Maschinentechnik begon­nen werden. Dabei wird beispiels­weise die Kapazität der Rechenanla­ge, die Fett und größere Schmutzteile aus dem ankommenden Abwasser holt, verdoppelt. Mit einer besonde­ren Vorrichtung werden sogar die Körner von Weintrauben, die sich in den Ipsheimer Abwässern finden, herausgefiltert, ebenso wie Vorkeh­rungen getroffen werden, dass sich kein Weinstein in der Anlage abset­zen kann. Für die Belüftung der Klärbassins werden drei Kompresso­ren sorgen, die ebenso wie eine Phos­phorfällung in einem kleinen Häus­chen direkt neben den Becken unter­gebracht sind. Kann das neue Rund­becken in Betrieb gehen, wird das alte für die Nachklärung des Abwas­sers umgebaut. Dazwischen wird eine Wärmepumpe installiert, mit der dem fast komplett gereinigten Wasser Wärme entzogen wird. Sie beheizt dann die Rechen- und Be­triebsgebäude.

Läuft alles nach Plan, sollen die neuen Teile der Kläranlage zum Jah­resende in Betrieb gehen. Dazu muss eine komplett neue Anlagensteue­rung im Anbau des Betriebsgebäudes installiert werden. 2015 wird noch das vorgelagerte Regenüberlauf­becken erneuert.

Das Kanalnetz in Kaubenheim wird vom Mischsystem in ein Trennsystem umgebaut. Im süd­lichen Dorfbereich ist der neue Schmutzwasserka­nal fast fertig ver­legt, der nördliche folgt kommendes Jahr. Der parallel zur Tief verlaufen­de Sammler wird weiterhin für das Niederschlagswasser verwendet. Zur Zeit werden vor allem die Hausan­schlüsse verlegt, während der kom­menden drei Wochen sollen die bei­den Pumpstationen, eine beim Krie­gerdenkmal und eine im südwest­lichen Dorfbe­reich, eingerichtet werden. „Im Mo­ment zeichnen sich keine Kostenstei­gerungen ab“, lautete die für die Ge­meinderäte erfreuliche Bilanz des Di­plom- Ingenieurs zu den laufenden Baumaßnahmen.

Einstimmig beschloss der Gemein­derat die Satzung über die Beiträge zur Verbesserung der Entwässerungs­anlage. So haben Grund- und Haus­eigentümer wie mehrfach berichtet pro Quadratmeter angeschlossene Grundfläche 85 Cent zu bezahlen, für die Geschossfläche sind es 6,62 Euro. Ebenso wurde beschlossen, dass bis­herige Bescheide nach alten Sätzen gültig sind, die neuen nach Veröffent­lichung der Satzung Anfang Septem­ber angewendet werden, auch wenn beispielsweise ein Dachgeschoss frü­her ausgebaut wurde.

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