Kläranlage Ipsheim wird für 2,2 Millionen Euro erweitert

13.3.2014, 09:00 Uhr
Kläranlage Ipsheim wird für 2,2 Millionen Euro erweitert

© Gero Selg

Deutlich machten Müller und Härt­felder, dass die ursprüngliche wasser­rechtliche Genehmigung für die 1991 erbaute Ipsheimer Kläranlage längst abgelaufen ist, diese nur unter Aufla­gen zur Sanierung verlängert wurde. „Die letzte Frist ist Ende des Jahres“, sagte der Ingenieur. Aus diesem Grund wurden die Bauarbeiten in den vergangenen Wintermonaten ausgeschrieben, Baubeginn soll in wenigen Wochen sein.

Hauptproblem der Ipsheimer An­lage sei, dass sie für 2000 Einwohner­gleichwerte ausgelegt ist, in Spitzen­zeiten aber rund 4000 erreicht wer­den, sagte Müller. Um die Situation zu entzerren, sei die Pumpenleistung sowohl in Oberndorf als auch in Kau­benheim bereits reduziert worden, nach Niederschlägen werde somit das Wasser bereits in den Ortsteilen zu­rückgehalten.

Trotzdem sind die Mengen, die am Ipsheimer Grundweg ankommen immer noch zu groß. So­mit wird der Überschuss zunächst im dortigen, der Kläranlage vorgeschal­teten Regenrückhaltebecken gestaut. Eigentlich sollte dies nur wenige Tage der Fall sein, in Ipsheim kann es aber etliche Wochen dauern, bis das Becken wieder leer ist. Der mitge­führte Schlamm fault, steigt nach oben und „stinkt zum Himmel“, wie Klärwärter Robert Eckart den Besu­chern erläuterte. „Bei Regen ist die Anlage gnadenlos überlastet“, sagte Härtfelder und ergänzte: „Der Be­trieb geht zu Lasten der Aisch.“

Rund 2,2 Millionen Euro sind für die notwendige Erweiterung veran­schlagt. Die Kapazität der Rechenan­lage, die Fett und groben Schmutz aus dem Abwasser entfernt, wird ver­doppelt. Dazu kommt ein neues Bele­bungsbecken mit 22 Metern Durch­messer, das alte Kombi-Becken wird als reines Nachklärbecken weiterbe­trieben.

Weiter verwendet werden auch die Kompressoren für die Belüf­tung, allerdings kommt ein weiterer hinzu. Für die neue Anlagensteue­rung wird das Betriebsgebäude ver­größert, die alte bleibt in Betrieb, bis der Umbau abgeschlossen ist. Laut Härtfelder wird die erweiterte Klär­anlage eine Kapazität von 4500 Ein­wohnergleichwerten haben. Parallel zu den Bauarbeiten in Ips­heim werden im Zuge der Dorferneu­erung die maroden Kanäle in Kau­benheim erneuert.

Bürger möglichst wenig belasten

Hierfür müssen rund zwei Millionen Euro aufge­wandt werden. Wie Müller erklärte, wolle der Ge­meinderat die Beitragslast für die Bürger möglichst gering halten. Auf­grund der niedrigen Zinsen könnten die Investitionen sehr langfristig und vor allem über die Gebühren finan­ziert werden. Genauere Informatio­nen dazu versprach er, in einer Ende März geplanten Bürgerversammlung zu geben.

In der Kreisausschusssitzung am Montag sagte Landrat Walter Schnei­der, dass er angeordnet habe, die 2013 ausgelaufenen beziehungsweise die­ses Jahr auslaufenden wasserrecht­lichen Genehmigungen bis 31. De­zember 2015 zu verlängern. Dies ver­schafft einigen Gemeinden die Chan­ce, noch die Ergebnisse der Initiative von Landtagsabgeordnetem Hans Herold, die Standards für Kläranla­gen zu senken, abzuwarten. Auf die Ipsheimer Anlage werde dies keine Auswirkungen mehr ha­ben, erklärte Bürgermeister Müller.

Jedoch könnten niedrigere Standards die Situation in den Ortsteilen Ei­chelberg, Weimersheim und Mail­heim erleichtern, wo mittelfristig ebenfalls nach Lösungen gesucht werden muss. Dazu hatte Müller be­reits in Ipsheim erklärt, dass in die­sen Dörfern baulich noch gar nichts geplant ist, diese aber bei fälligen In­vestitionen in die Solidargemein­schaft Ipsheim, Oberndorf und Kau­benheim aufgenommen werden kön­nen.

Keine Kommentare