Landratswahl NEA: Weiß zieht noch an Streng vorbei

30.3.2014, 18:41 Uhr
Landratswahl NEA: Weiß zieht noch an Streng vorbei

© Harald J. Munzinger

Landratswahl NEA: Weiß zieht noch an Streng vorbei

© Repro Landratsamt Neustadt

Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, lange Zeit führte Reinhard Streng. Als mit der Stadt Bad Windsheim nur noch ein Stimmbezirk von 38 fehlte, lag Helmut Weiß noch zurück. Doch die Kurstadt gab dann den Aussschlag für den Obernzenner: Weiß schob sich doch noch mit 51,5 Prozent nach vorne.

Es war kurz nach 19.30 Uhr, als sichtlich eine Last von Helmut Weiß abfiel, und er das Ergebnis mit erleichtertem Beifall von der Leinwand ablas. Eine innige Umarmung seiner Frau, dann hieß es für den Wahlsieger schon, Glückwünsche entgegennehmen.

Zahlreiche Interessierte waren im Laufe des Abends in den Sitzungssaal des Landratsamtes gekommen, darunter auch Landrat Walter Schneider und seine Frau sowie Norbert Kirsch, der SPD-Landratskandidat, der vor zwei Wochen 18,76 Prozent der Stimmen erhalten hatte. „Jetzt geht es mir gut“, kommentierte Weiß nach glücklichem Wahlausgang die Zitterpartie, die er mit einem Krimi verglich. Überglücklich dankte er seiner Familie und dem Wahlkampfteam.

Bis zur Auszählung des letzten Stimmbezirks, Bad Windsheim, mussten beide Kandidaten zittern. Als nach und nach die Resultate aus den Stimmbezirken eintrafen, wechselte die Führung zunächst hin und her, dann lag Streng geraume Zeit in Front, doch mit dem Ergebnis aus der Kurstadt zog Weiß an ihm vorbei. 76,6 Prozent der Bad Windsheimer hatten ihr Kreuz bei Weiß gemacht. Die Wahlbeteiligung lag im Kreis bei 55,4 Prozent, in Bad Windsheim bei 57,1 Prozent.

Der Langenfelder Bürgermeister Reinhard Streng holte seine Stimmen erwartungsgemäß im nördlichen Landkreis, nur im äußersten Nordosten, in Dachsbach und Uehlfeld, hatte Weiß die Nase vorn. Der CSU-Kandidat und Bürgermeister aus Obernzenn konnte sich auf seine Wähler in den südlichen Stimmbezirken verlassen, die ihm allesamt die Mehrheit gaben. Schließlich war Bad Windsheim das Zünglein an der Waage: Auch wenn Streng hier als Schulleiter tätig ist, votierten die Kurstädter klar für Weiß.

„Ich bin natürlich enttäuscht, dass kann ich nicht leugnen“, sagte Reinhard Streng gestern nach der Ergebnis-Bekanntgabe im Gespräch mit der Windsheimer Zeitung. Streng dankte seinem Wahlkampf-Team und vor allem seiner Frau, die ihn in den vergangenen Wochen nur noch sporadisch gesehen habe.

Stichwahl: Helmut Weiß (links) siegte knapp gegen Reinhard Streng.

Stichwahl: Helmut Weiß (links) siegte knapp gegen Reinhard Streng. © Riedl/Munzinger

Streng blickte aber auch in die Zukunft – er wurde als Langenfelder Bürgermeister wiedergewählt. Er bot dem Wahlsieger auch an, „gerne zusammen konstruktiv an den gemeinsamen Zielen zu arbeiten“. Es werde kein Nachhaken seinerseits geben. „Es bleibt mir aber auch nicht viel Zeit, Trübsal zu blasen“, sagte Streng, in Langenfeld warte schließlich viel Arbeit auf ihn. Und auf Weiß im Landratsamt.

 

Die Landrats-Stichwahl in Zahlen:

Wahlbeteiligung: 55,40%

Stimmberechtigte: 78.804

Wähler: 43.655

Ungültige Stimmen: 432

Gültige Stimmen: 43.223

 

Die Ergebnisse der Landratswahl vom 16. März im Überblick:

Helmut Weiß (CSU): 44,57 Prozent (23.011 Stimmen)

Norbert Kirsch (SPD): 18,94 Prozent (9776 Stimmen)

Reinhard Streng (FWG/UWG): 36,49 Prozent (18.842 Stimmen)

Die Wahlbeteiligung im Landkreis lag bei 66,66 Prozent.

Die Bürgermeisterwahlen von Bad Windsheim gingen ebenfalls in die Stichwahl.

In Neustadt an der Aisch hingegen gibt es klare Verhältnisse. Bürgermeister Klaus Meier wurde am 16. März mit großer Mehrheit wiedergewählt.

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Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.

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