Neue Kläranlage für Ergersheim vonnöten

9.1.2013, 10:22 Uhr
Neue Kläranlage für Ergersheim vonnöten

© Gero Selg

Bevor jedoch geplant wird oder gar Baumaschinen anrollen, soll eine möglichst wirt­schaftliche Lösung für alle vier Orts­teile der Weinbaugemeinde gefunden werden. Den Auftrag zu einer ent­sprechenden Untersuchung vergab der Gemeinderat am Montagabend in nichtöffentlicher Sitzung. Zuvor hatte Diplom-Ingenieur Ulf-Holger Horwath im öffentlichen Teil die Situation der Abwasseranlagen in den Ortsteilen erläutert und teilweise detaillierte Lösungsansätze vor­gestellt.

Zwar wurden an diesem Abend noch keinerlei Kosten ge­nannt, deutlich machte der Fachmann aber, dass die Gemeinde keine staat­lichen Zuschüsse erwarten könne. In allen vier Ortsteilen betreibt die Gemeinde Teichkläranlagen. In Seenheim und Neuherberg wären diese von der Fläche her zwar ausrei­chend und ihre Genehmigungen lau­fen erst 2016 beziehungsweise 2018 ab, aber nach einer Grundsatzent­scheidung des Ansbacher Wasser­wirtschaftsamtes sind künftig unbe­lüftete Teichanlagen nicht mehr mög­lich.

Wie der Ingenieur erläuterte, be­steht die Behörde auf technischen Ein­richtungen, die eine vollständige Ni­trifikation gewährleisten. Problem ist in Neuherberg das Fremdwasser. Sein Anteil beträgt 80 Prozent, dieser müsse auf jeden Fall unter 50 Prozent gedrückt werden, sagte Horwath. „Uns fehlen 600 Quadratmeter Teichfläche“, sagte Horwath zu der Anlage in Ermetzhofen, wobei er für den Ortsteil zwar nicht mit wachsen­den Einwohnerzahlen kalkulierte, je­doch die Ansiedlung von Betrieben im neuen Gewerbegebiet rechnete. Rund 6000 Quadratmeter Wasserflä­che stehen in Ergersheim zur Verfü­gung, dies sei etwa die Hälfte der ei­gentlich benötigten Fläche, erläuter­te der Abwasserexperte.

Lösung: Errichtung notwendiger technischer Einrichtungen

Als eine mögliche Lösung schlug er für die beiden Ortschaften vor, die vorhandenen Be­cken teilweise zu nutzen und die not­wendigen technischen Einrichtungen neu zu schaffen. Dabei geht er davon aus, dass das Schmutzwasser aus Seenheim nach Ergersheim gepumpt wird, die jetzige Anlage dann als Re­genüberlaufbecken dient. Das Schmutzwasser aus Neuherberg wür­de nach Ermetzhofen gepumpt.

Da­bei müsste im Süden des Ortes ein neuer Schmutzwasserkanal gebaut werden, der vorhandene Mischwas­serkanal könnte für Oberflächen­wasser beziehungsweise zur Ablei­tung des in diesem Bereich besonders stark eindringenden Fremdwassers genutzt werden. Alternativ könnte das gesamte Schmutzwasser aus den drei west­lichen Ortsteilen nach Ergersheim gepumpt und dort gereinigt werden. Hier wären verschiedene Trassenfüh­rungen möglich.

Zum Zeitplan merkte Horwath an: „Für die zwei großen Ortschaften wird es jetzt eng.“ Dazu meinte Bür­germeister Gerhard Wunderlich: „Es ist nicht so, dass wir nichts unterneh­men wollten.“ Neue Gesichtspunkte wie die Nichtausweisung eines Wohnbaugebietes in Ergersheim hät­ten die bereits vorliegende Planung zunichte gemacht, in Ermetzhofen sei das Gewerbegebiet dazugekommen.

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