Schlepperfreunde präsentieren die schönsten Traktoren

28.9.2011, 10:25 Uhr
Schlepperfreunde präsentieren die schönsten Traktoren

© Ernst Werner Schneider

Beim Marktbummel konnten die die Gäste unter vielen selbst gemach­ten Blumengestecken und anderen Dekorationsartikeln auswählen. Da­zu gab es bemalte Keramikfiguren wie Vögel, Katzen, Hühner und Kühe für den Garten, diverse Keramik-Frösche warteten auf ein Plätzchen am heimischen Teich. Leckermäuler konnten sich mit Honig, Bonbons und verschiedenen Marmeladensorten eindecken, weiter warteten Kirsch­und Holunderliköre ebenso wie Zwetschgerwasser auf die Käufer.

Und neben klassischen Imkereier­zeugnissen fanden sich auch Produk­te für die Schönheit: Eine Honigwa­ben- Feinseife, Handcreme und selbst Lippenstifte fanden sich im Angebot.

 Extra Programm für Kinder

Der Möglichkeit, sich in einer Hüpfburg auszutoben, konnte fast kein Kind widerstehen. Büchsenwer­fen und Ponyreiten boten ebenfalls eine willkommene Abwechslung.

Und die Damen von morgen interes­sierten sich so sehr für das Schmin­ken, dass sie dafür sogar eine kleine Warteschlange in Kauf nahmen.

Großes Interesse weckte eine Aus­stellung von 25 Traktoren. Zu bestau­nen gab es Maschinen von Hanomag, Magirus-Deutz, MAN und Mc Cor­mick aus Großbritannien. Lassen die Namen Porsche und Lamborghini üblicherweise die Herzen von Sport­wagenfans höher schlagen, so konn­ten sich die Besucher bei der Ausstel­lung der Schlepperfreunde Oberes Zenntal davon überzeugen, dass diese Marken nicht nur für schnelle Flitzer stehen, sondern auch für Landma­schinen.

Präsentiert wurde so das Modell R 603 DT von Lamborghini aus dem Jahr 1982. Die Zuffenhause­ner Marke war sogar mit zwei Ma­schinen vertreten. Der Diesel 111 wurde in den Jahren 1956 und 1957 mit einem Ein-Zylinder-Viertakt-Wirbelkammermotor mit zwölf PS aus 882 Kubikzentimetern herge­stellt. Wesentlich stärker war der Diesel Standard Star 219 aus den Jah­ren 1960 bis 1962. Dessen Zwei-Zylin­der- Viertakt-Motoren leisten bei 1750 Kubikzentimetern über 30 PS. Ge­baut wurden davon 3400 Stück.

Unverändert seit 1956

Bei so viel alter Technik gerät man­cher Oldtimer-Liebhaber in Schwär­men. So geht für den Besitzer eines Kramer KL 200 (Baujahr 1959) nichts über das gleichmäßige Motorenge­räusch einer Langhub-Kurbelwelle. Schon immer im Besitz einer Familie ist ein Traktor der Firma Anton Schlüter aus München. Er wurde über drei Generationen hinweg vererbt. 1956 nahm ihn Richard Ferber auf sei­nem Hof erstmals in Betrieb, gab ihn an Josef Ferber weiter und jetzt fährt Jürgen Ferber die 22-PS-Maschine.

Selbst riesige Buchenstämme wurden früher damit geschleppt, erinnert sich der heutige Besitzer. Um einen Berg im Wald bewältigen zu können, mussten zusätzlich zwei Pferde vor den Bulldog gespannt werden.

1982 hatte die Maschine dann zunächst ausgedient, bis sie vor wenigen Mo­naten zu neuem Leben erweckt wur­de. Seine Besitzer haben an ihr nichts verändert. Selbst die Dame aus der Veedol-Werbung befindet sich noch immer am Kühlerrost.

Ein besonders schönes Stück in der Ausstellung war ein grauer Lanz Bulldog. Für ihn hat sich Hans Huf­nagel aus Buch das Wunschkennzei­chen mit der Nummer 736 besorgt, das die Erstzulassung der Maschine im Juli 1936 hinweist. Das Gefährt bringt 3550 Kilogramm auf die Waa­ge. Angetrieben wird der Koloss von einem 38-PS-Motor mit nur einem Zylinder.

Dieser verfügt jedoch über einen Hubraum von 10 338 Kubikzen­timetern. Dennoch erreicht der soge­nannte Eil-Bulldog eine Geschwin­digkeit von 35 Kilometern in der Stunde. Das ursprünglich auf Eisen­rädern rollende Gefährt diente Schaustellern, Zirkusleuten und Kohlenhändlern als Zugmaschine. Für seinen heutigen Gegenwert, so schätzen Liebhaber, könne man ein kleines Einfamilienhaus erwerben.

Im Jahr 1953 produzierte die Firma Heinrich Lanz einen Ackerluft-Schlepper, ebenfalls mit über zehn Liter Hubraum. Er erreichte bei ei­ner Drehzahl von 670 Umdrehungen in der Minute lediglich eine Ge­schwindigkeit 22 Kilometer pro Stun­de. Diesen präsentierte Uwe Hufna­gel aus Unteraltenbernheim.

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