Abschied von der US-Armee in Bamberg

Bamberg - Das Ende einer 69-jährigen Ära wird am Freitag mit einer eigenen Schließungszeremonie in den Warner Barracks und einem öffentlichen Bürgerfest auf dem Maxplatz gewürdigt. Das ehemalige Kasernengelände wird demnächst an die BImA übergeben, zeitliche Planungen sind dennoch schwierig.

"Bye-bye", heißt es kommenden Freitag nun auch offiziell für die US-Soldaten, die in Bamberg stationiert waren. Sie werden an diesem Tag in einer feierlichen Schließungszeremonie von geladenen Gästen Abschied nehmen. Vor dem Garnisonshauptquartier werden um 16.30 Uhr zum letzten Mal die U.S. und die deutsche Fahne eingeholt. Das sogenannte "Retreat", das traditionelle Trompetensignal zum Einholen der Fahne, wird von der Zeremonien-Kapelle der U.S. Streitkräfte in Europa (USAREUR) geblasen. Das Sternenbanner, das zuletzt über der U.S. Garnison wehte, wird danach feierlich an Oberbürgermeister Andreas Starke übergeben.

Ein paar Kilometer weiter können alle Menschen im Rahmen des Bürgerfests auf dem Maxplatz selbst in Erinnerungen an die Zeit der US-Armee schwelgen und diese mit anderen teilen.

Ein Nachmittag für die Erinnerung

Amerikanische und fränkische Spezialitäten gibt es zudem bereits ab 14 Uhr, am Abend findet dann ab 19 Uhr ein Open-Air-Konzert mit dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der USAREUR Showband aus Wiesbaden statt. Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb werden sich dabei noch einmal mit Abschiedsworten an die anwesenden Vertreter der US-Army wenden.

Wer Anregungen für die Assoziationen mit dieser Ära benötigt, kann sie im Kaufhaus Karstadt finden: Dort zeigt die Fotoausstellung "Amerikanische Streitkräfte in Bamberg – Fotografien aus sieben Jahrzehnten" von Harald Rieger, Helmut Weis, Manuela B. Harris, Ronald Rinklef und Simon Hupfer rund 200 interessante Bilder und Exponate aus sieben Jahrzehnten über die Zeit der US-Army  in Bamberg (noch bis 27. September).

"Marsch der Verbundenheit" zeigt Solidarität

Die amerikanischen Truppen waren am 13. April 1945 in Bamberg eingerückt und erklärten die Stadt bereits am nächsten Tag für "befreit". Mit ihrem Abzug ist Bamberg daher zum ersten Mal seit dem 16. Jahrhundert keine Garnisonsstadt mehr.

Ein weiteres Abschiedsergebnis wird auch der "Marsch der Verbundenheit" vom 13.09. bis 20.09.2014 darstellen. Organisiert vom Reservistenverband der Landesgruppe Bayern werden Soldaten und Freiwillige rund 142  km durch Oberfranken in acht Tagen zu Fuß bewältigen, um ihre Solidarität zu zeigen.

Auch in die Thematik des ehemaligen Kasernengeländes kommt nun Bewegung: Es wird zunächst an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben werden. Wann die Stadt Bamberg allerdings "Zugriff" haben wird, sei noch unklar, so Steffen Schützwohl von der Pressestelle der Stadt Bamberg. Auch der genaue Ablauf dieses Akts stehe noch nicht fest.
Transparenz bei Planungswettbewerb.

In der neuen "Konversionszeitung" vom 06.09.2014 wird dagegen Transparenz versprochen. In ihr betont vor allem Oberbürgermeister Andreas Starke das Ziel der Stadt Bamberg "im Bamberger Osten einen attraktiven neuen Stadtteil entwickeln" zu wollen, Das öffentliche Fachforum ARENA 5 wird vorgestellt: Es hat mit einer Werkstattwoche in der Aula der Blauen Schule (Graf-Stauffenberg-Realschule) den dialogorientierten Planungswettbewerb "Perspektive Ost – Bamberger Konversionen" gestartet.

Insgesamt sechs Planungsbüros sollen  zukunftsweisende Konzeptionen für das Kasernenareal entwickeln und u.a. folgenden Fragen nachgehen:
Welche Gebäude sollen  erhalten bleiben? Wie kann das Areal optimal mit der Innenstadt verknüpft werden? Wo bietet sich eine Grünverbindung an?  Oder wie lässt sich die Trennwirkung des Berliner Rings am besten reduzieren?

Sechs Planungsteams aus Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Hessen

Ideen liefern wollen folgende Teilnehmer:

03 Architekten München
AS&P – Albert Speer & Partner Frankfurt a. M.
Laux Architekten München
Lorenzen Architekten Berlin
Morpho-Logic München
pp | as pesch partner architekten stadtplaner  Herdecke | Stuttgart

Nochmals zur Erinnerung: Das Areal erstreckt sich von der Weißenburgstraße über den Berliner Ring bis zum Hauptsmoorwald und der Bundesautobahn A73. Im Norden begrenzen Zollnerstraße und Hauptsmoorstraße das Areal, im Süden u. a. Pödeldorfer Straße, Birkenallee und Starkenfeldstraße. Insgesamt umfasst das Planungsgebiet rund 155 Hektar.

Mitsprache für Bürger: Mittwoch, 10.September

Die Teams haben dieses ausführlich besichtigt und beginnen nun mit der ersten, rund zehn Wochen umfassenden Phase ihrer Arbeit. Sie freuen sich über Bürgerbeteiligung. Hierzu haben Sie am Mittwoch, den 10.September, noch Gelegenheit:

15 Uhr, Aula: Öffentliche Werkstatt der Arbeitsphase der Wettbewerbsteams
17 Uhr, Musikzimmer: Themenabend Stadttechnologische Impulse: "Mobilität & Energie": Beiträge von Prof. Hartmut Topp (Technische Universität Kaiserslautern) und Prof. Manfred Hegger (Technische Universität Darmstadt); Ende gegen 20 Uhr.

Am 24. November 2014 wird es spannend: Dann stellen die sechs Teams ihre ersten Entwürfe und Ideen der Öffentlichkeit vor.

Dieser Termin gilt ausdrücklich als "Zwischenkolloquium" dieses Planungswettbewerbs und trägt den Titel ARENA 6. Die Jury will anschließend mit Anregungen der Bürgerinnen und Bürger Verbesserungsvorschläge geben.