Bamberg: Balkanzentrum auf Armeegelände wird eröffnet
14.9.2015, 20:31 UhrIn dieser Woche werden die ersten Flüchtlinge aus dem Balkan in Bamberg erwartet. Die Erstaufnahmeeinrichtung auf dem ehemaligen US-Militärgelände war in den letzten Wochen hergerichtet worden. Ein Zaun wurde um die elf Wohn- und Verwaltungsgebäude errichtet, die Wohnungen möbliert und die Infrastruktur instand gesetzt. Für etwa 400 Asylbewerber in zwei Wohngebäuden soll schon Platz sein.
Zusätzlich zu den Wohnungen für die Asylbewerber wurde ein Gebäudekomplex für die Verwaltung eingerichtet, sodass das gesamte Verfahren, von der medizinischen Untersuchung, bis zum Asylantrag, möglichst schnell an einem Ort abgewickelt werden kann. Auf bis zu sechs Wochen soll ein solches Verfahren verkürzt werden. Rund 50 Behördervertreter werden in dieser ersten Phase in Bamberg arbeiten. In der letzten Phase sollen es 200 sein.
Die Bleibechancen für Flüchtlinge aus dem Balkan gehen gegen Null. Anstatt in der Bundesrepublik weiterverteilt zu werden, was noch mehr Zeit in Anspruch nähme, sollen die Asylbewerber in Bamberg nach dem Verfahren wieder in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Die offizielle Bezeichnung der neuen Einrichtung in der ehemaligen "Flynn-Housing-Area" lautet "Ankunfts- und Rückführungseinrichtung für Asylbewerber vom Balkan".
In den nächsten Wochen und Monaten sollen weitere Gebäude instand gesetzt werden, sodass maximal 1500 Flüchtlinge in acht Wohngebäuden untergebracht werden können. Das ehemalige Youth-Gebäude am Lindenanger wird als Mensa dienen, dort sollen die Asylsuchenden verpflegt werden. Die Verwaltung soll noch weitere zwei Gebäude zur Verfügung gestellt bekommen.
Schon seit mehreren Wochen ist durch die Erstaufnahmeeinrichtung wieder Leben auf das Konversionsgelände eingekehrt. Haupzufahrt und Haupteingang ist das Tor am Erlenweg.
Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde neben dem Maschendrahtzaun, der das Gelände vom restlichen Armee-Areal abgrenzt, eine Sicherheitsfirma beauftragt sowie die Bamberger Polizei um 20 Beamte verstärkt.
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