Bamberger Flugbegleiter wird auf Youtube zum Renner
28.5.2014, 11:20 UhrEin Fluggast nahm die Ansage am 23. Mai auf dem Flug von Hamburg nach Nürnberg auf und stellte das Video auf Youtube. Fünf Tage später wurde es bereits über 50.000 Mal aufgerufen.
Das Flugzeug, eine Dash 8Q-400, bezeichnet Löwisch als "leidenschaftliche Vollblutkanadierin", die er kurzerhand von einer Maschine für Regionalflüge zum Großraum- und Langstreckenflugzeug macht.
Charmant verpackt er ein bisschen Werbung für seinen "Brötchengeber" Air Berlin und rät, anstatt auf Facebook doch mal Abends als Bettlektüre auf die Internetseite der Airline zu gehen.
Doch Handy & Co. müssen erstmal in der Tasche verschwinden. Löwisch macht das auf seine Weise deutlich. "Ich bitte Sie, Ihre Multimediabteilung zu schließen und Ihre zum Überleben absolut notwendigen Handys und Organizer komplett auszuschalten. Zuwiderhandlungen werden mit der Wegnahme des Geräts und dem Versteigern auf Ebay bestraft." Lachen. "Ja, noch lachen Sie." Noch mehr Lachen.
"Sollte der Air-Berlin-Service heute Abend nicht Ihrem Standard entsprechen, haben Sie insgesamt vier Möglichkeiten, unser Flugzeug fluchtartig zu verlassen", fährt er fort. "Wir haben hinten zwei Notausgänge und - halten Sie sich fest - ganz große Überraschung, vorne zwei Notausgänge. Yeah. Formvollendete Leuchtstreifen am Boden führen Sie mit dem nötigen Selbsterhaltungstrieb zum nächstgelegenen Notausgang."
Der Applaus am Ende des zweieinhalbminütigen Vortrags ist ihm sicher. Ebenso nach seiner Verabschiedung auf dem "Internationalen Großflughafen Nürnberg". "Die Besatzung fährt jetzt mit dem Taxi nach Stuttgart, um morgen im Schwabenland die Kollegen ordentlich aufzumischen. Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende, viel Spaß auf'm Keller oder beim Grillen. Trinken Sie eins auf Ihre Besatzung mit." Applaus. "Recht herzlichen Dank, Sie sind wirklich tolle Gäste."
Das Video von seiner lustigen Kabinendurchsage hat Bernd Löwisch aber nicht nur Ruhm eingebracht. Gerüchte über eine drohende Kündigung seitens seines Arbeitgebers machten die Runde. Dafür hagelte es Kritik in der Netzgemeinde. Die Fluggesellschaft hat nun versichert: Bernd Löwisch wird seinen Arbeitsplatz behalten.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde am 30. Mai um die Reaktion aus dem Netz und der Äußerung von Air Berlin ergänzt.
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