Stadtbau kauft "Pines Housing Area" für 3,9 Millionen Euro
13.11.2015, 14:42 Uhr"Das Konversionsgelände soll nicht nur für die Unterbringung von Flüchtlingen, sondern auch für die allgemeine Bevölkerung nutzbar gemacht werden", so Andreas Starke, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg. Am 12. November kaufte die Stadtbau GmbH das 4,5 Hektar große Gelände der ehemaligen "Pines Housing Area" auf dem Bamberger Konversionsgelände für 3,9 Millionen Euro vom Bund.
Momentan werden die Wohnungen bereits saniert, Mitte November solle eine Musterwohnung fertig sein, die besichtigt werden könne, so Veit Bergmann, Geschäftsführer der Stadtbau Bamberg GmbH. Ab Februar 2016 werden insgesamt 39 Wohnungen zur günstigen Konditionen zu Verfügung stehen - die Kaltmiete soll bei 5,50 Euro pro Quadratmeter liegen.
Der ursprüngliche Notartermin für den Ankauf der "Pines Housing Area" von Ende Oktober war verschoben worden und hatte schon für Unmut in der Bevölkerung gesorgt, die sich schon seit langem günstigen Wohnraum in Bamberg wünscht. Der Hintergrund für die Verzögerung war, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) der Bayerischen Staatskanzlei mitgeteilt hat, dass infolge der aktuellen Flüchtlingssituation alle laufenden Verkaufsvorhaben von Konversionsflächen in Bayern ausgesetzt werden müssen.
Es bedurfte somit erst einer Freigabeerklärung durch die Bayerische Staatsregierung ehe ein weiterer Teil des Bamberger Konversionsgeländes an die Stadtbau verkauft werden durfte. Im Laufe des nächsten Jahres sollen insgesamt 100 Wohnungen zur Verfügung stehen, so Starke.
Schule der Bundespolizei auf Konversionsgelände
In den letzten Wochen war zusätzlich geprüft worden, ob sich das Bamberger Konverisonsgelände für eine Polizeischule der Bundespolizei eignet. Am Abend nach dem Notartermin für den Verkauf der "Pines Housing Area" kam eine positive Antwort aus Berlin: In Bamberg wird schon ab dem 1. September 2016 ein neues Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Betrieb genommen.
Teile des Bamberger Konversionsgeländes würden sich optimal dafür eignen, hieß es in einem Schreiben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Die Liegenschaft lasse nicht nur aufgrund ihrer Gebäudestruktur mit Unterkunfts-, Wirtschafts- und Schulgebäuden sowie Sporteinrichtungen, sondern auch wegen ihrer baulichen Beschaffenheit eine zügige Inbetriebnahme mit der erforderlichen Kapazität erwarten.
Über 2000 Ausbildungs- und 400 Arbeitsplätze könnten somit im nächsten Jahr in der Domstadt entstehen - ein großer Schritt für Bamberg. Die Entscheidung habe weitreichende Bedeutung für die Stadtentwicklung Bambergs, so Starke. "Dadurch gelingt es, schon im nächsten Jahr große Teile der jetzt noch leer stehenden Bamberger Konversionsfläche mit Leben zu füllen."
Auch Platz für Flüchlinge in Bamberg
Zusätzlich wird das Registrierungszentrum für Flüchtlinge kommen: Rund 15 zusätzliche Gebäude direkt neben der seit September vorhandenen Ankunfts- und Rückführungseinrichtung in der Birkenallee sollen dazugehören. "Ich hoffe sehr, dass es bei 4500 Flüchtlingen bleiben wird", so Starke. Diese Zahl sei die neue Maximalgrenze, Anfang September war von 1500 die Rede. Momentan leben dort 460 Asylbewerber vom Balkan. Zehn Jahre lang soll die Einrichtung bestehen.
Die Stadt Bamberg leiste mit einem Registrierungszentrum bereits eine herausragende Leistung und müsse dafür belohnt werden, findet Starke. Dies soll einerseits durch eine annehmbare Anzahl an Flüchtlingen und andererseits durch einen raschen Ankauf der Konversionsflächen geschehen.
Und trotzdem: Die Stadt hat nur einen äußerst geringen Handlungsspielraum, denn das ehemalige Militärgelände auf einer rund 450 Hektar großen Fläche gehört der BImA und damit dem Bund. Bis auf das bereits erworbene Kreiswehrersatzamt und nun auch die "Pines Housing Area".
Starke bleibt trotzdem optimistisch. Am Dienstag, den 17. November, wird er bei Ministerpräsident Horst Seehofer in München für einen fairen Interessensausgleich plädieren.
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