Bedford-Strohm: Flüchtlingshilfe soll legal bleiben

Alexander Jungkunz

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27.3.2019, 16:53 Uhr
Informationen über eine geplante Abschiebung weiterzugeben, soll keine Straftat sein, findet EKD-Ratspräsident Bedford-Strohm.

© Maurizio Gambarini/dpa Informationen über eine geplante Abschiebung weiterzugeben, soll keine Straftat sein, findet EKD-Ratspräsident Bedford-Strohm.

"Eine Kriminalisierung von Flüchtlingshelfern ist das letzte, was wir jetzt brauchen", sagte der bayerische Landesbischof den Nürnberger Nachrichten. Bundesinnenminister Horst Seehofer plant, die gezielte Information von Asylbewerbern, denen die Abschiebung droht, über ihren Abschiebetermin strafbar zu machen. Flüchtlingshelfer, die solche Informationen weitergeben, um Abschiebungen zu verhindern, würden dann eine Straftat begehen. Das stößt auf breite Kritik, der sich Bedford-Strohm anschließt. Er sagte: "Ich habe ja viel zu tun mit Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Das sind nicht Menschen, die generell Abschiebungen verhindern.

Nein: Sie kommen mit sehr konkreten menschlichen Schicksalen. Wir dürfen bei all den rechtlichen Prozessen auch nie den Menschen aus dem Blick verlieren. Daher bin ich sehr dankbar, dass ich Ansprechpartner auch aus der bayerischen Politik habe, die sehr genau hinhören und in je einzelnen Fällen helfen. Solche Fälle nochmal anzuschauen, das halte ich für eine Tugend. Das stärkt den Rechtsstaat. Daher ist es gut und richtig, dass die Menschen, die nah dran sind und die Einzelschicksale kennen, diese auch weitergeben und ungerechtfertigte Abschiebungen zu verhindern versuchen."

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