Drogen als Badesalz im Internet verkauft
29.11.2011, 11:14 Uhr![Drogen als Badesalz im Internet verkauft Drogen als Badesalz im Internet verkauft](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.1693958:1494701490/3379213006.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=aa5e5ad)
Insgesamt 80 Beamte waren am vergangenen Donnerstag unter Leitung der Münchner Staatsanwaltschaft gegen einen mutmaßlichen Drogenring im Einsatz. Sie führten bundesweit Hausdurchsuchungen durch und nahmen mehrere mutmaßliche Dealer fest, die offenbar mit Designerdrogen handelten. Während des mehrstündigen Einsatzes durchsuchten die Ermittler in den Großräumen München, Herford (bei Bielefeld) und Deggendorf insgesamt zehn Firmen- und Privatgebäude und nahmen drei Männer und zwei Frauen im Alter von 31 bis 48 Jahren fest.
Ziel des Großeinsatzes war die Sicherstellung von Beweismitteln. Die Dealer waren europaweit tätig und importierten die chemisch hergestellten Pulvermischungen kiloweise aus China. Die Ware wurde in München sowohl in Tütchen zu je 1 Gramm, als auch in größeren Mengen für das europäische Ausland umverpackt.
Drogenverkauf im Internet
Die Droge, die unter dem Szenenamen „Freedom“ bekannt ist, wurde den Ermittlungen zu Folge über eine Internetseite verkauft. Auf dieser boten die mutmaßlichen Drogenhändler das als „top erfrischendes Badesalz“ beworbene Produkt den Kunden zum Preis von 29 Euro pro Gramm – ein Vielfaches des Einkaufspreises. Auf der Internetseite erhielt der Kunde erste Hinweise auf die möglicherweise doch nicht als Badesalz angedachte Verwendung der teuren Substanz: So erfolge die Abgabe des „Badesalzes“ angeblich nur an volljährige Personen, es werde eine diskrete Lieferung garantiert und - das „Badesalz“ sei für Schwangere nicht geeignet. Die Ermittler gehen davon aus, dass die so beworbene Substanz gezielt zum Konsum durch Schnupfen vertrieben wurde.
Den bisherigen Ermittlungen zu Folge hat die Gruppe bisher wohl insgesamt 356 Kilogramm der chemischen Mischungen aus China bezogen. Bisher gelang es den Zollfahndern knapp 40 Kilogramm unzulässiger Arzneimittel und 25 Kilogramm Räuchermischungen im Wert von 125.000 Euro sicherzustellen. Von den fünf Festgenommenen befinden sich derzeit zwei Frauen und zwei Männer in Untersuchungshaft. Die Ermittler waren ihnen auf die Schliche gekommen, nachdem einer ausländischen Zollbehörde Unstimmigkeiten bei der Einfuhr der aus China stammenden Pakete aufgefallen waren.
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