Eon will Kraftwerk in Gebersdorf schließen
14.5.2012, 12:44 UhrWie die „Financial Times Deutschland“ berichtete, wolle Eon 2013 die Blöcke Irsching 3 in Bayern und Staudinger 4 in Hessen mit einer Kapazität von zusammen 1037 Megawatt dichtmachen. Ein Jahr später solle Franken 1 in Nürnberg mit 383 Megawatt Leistung folgen. Mit der Ankündigung wolle der Konzern eine Vergütung dafür erreichen, dass er die Generatoren als Notreserve bereitstellt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Das bayerische Wirtschaftsministerium wollte zu einzelnen Kraftwerken nichts sagen, bestätigte aber drohende Schließungen. „Das ist eine sehr ernste Entwicklung, da sich in Süddeutschland ohnehin ein Kapazitätsproblem stellt“, zitierte die Zeitung Gerd von Laffert, Energieexperte des Ministeriums. Eon wollte sich zu den Thema nicht äußern. Ein offizieller Beschluss zur Schließung der Kraftwerke liege nicht vor, zitiert die Zeitung einen Sprecher.
Der Konzern hat die Schließung dem Bericht zufolge aber bereits bei der Bundesnetzagentur angekündigt. Begründung: Der Betrieb der Anlagen sei unwirtschaftlich geworden. Die Einsatzzeiten konventioneller Kraftwerke sinken immer weiter, weil Wind- und Solarstrom die Versorgung zu Spitzenzeiten im Alleingang übernehmen. Spielt das Wetter nicht mit, werden die zunehmend unrentablen Kohle- und Gaskraftwerke dennoch in vollem Umfang gebraucht. Im vergangenen Jahr seien die relativ ineffizienten Generatoren aus den 70er Jahren nicht einmal 100 Stunden gelaufen, schreibt die Zeitung.
Nun wolle der Konzern eine Vergütung erhalten, die über den Stromverkauf hinausgeht – nämlich für die Bereitstellung der Kraftwerke als Notreserve. Über mögliche Zahlungen seien demnächst Gespräche mit der Netzagentur geplant.
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