Droht der StUB endgültiges Aus?

13.9.2012, 13:30 Uhr
Droht der StUB  endgültiges Aus?

© NN/NZ Infografik

Weil damit zu rechnen ist, dass sich die Verwirklichung der StUB-Pläne stark verzögert — 2025 statt 2019 —, wurde vom beauftragten Planungsbüro „Intraplan“ nun eine neue Berechnung vorgelegt, die auch die durch die Verzögerung bedingten Kostensteigerungen beinhaltet. Und die fallen happig aus: Bei einem Gesamt-Volumen von rund 400 Millionen Euro müssen nach der Neuberechnung nun nicht mehr 58 Millionen Euro, sondern 64 Millionen vom Landkreis ERH gestemmt werden, auf Erlangen entfielen sogar 100 Millionen. Auch bei überzeugten StUB-Verfechtern macht sich angesichts dieser Zahlen Ernüchterung breit.

Hintergrund: Nachdem in der letzten Kreistagssitzung der Zeitplan und auch die Fördermöglichkeiten für die StUB vorgestellt worden waren, wurden Landrat Eberhard Irlinger und die Verwaltung beauftragt, strittige Fragen zu klären, beispielsweise die Kostenbeteiligungen der betroffenen Gebietskörperschaften und weitere Fördermöglichkeiten über das bereits bekannte und benannte Maß hinaus.

Anfang August bat der Landrat Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil schriftlich um Prüfung, inwieweit staatliche Förderung auch für jene Trassenteile möglich ist, die bisher mangels eigenem Gleiskörper von „Intraplan“ als „nicht förderfähig“ eingestuft wurden. Auch die Frage nach einer Aufstockung des Förderanteils sollte geklärt werden. Eine Antwort gibt es aber noch nicht. Zur Kostenbeteiligung der Kommunen sollen bis zur Kreistagssitzung von allen Gemeinden Stellungnahmen vorliegen.

Balleis: Nicht die Hand heben

Erlangens OB Siegfried Balleis, der gestern mit Irlinger über die neue Entwicklung sprach, will angesichts der Zahlen „aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Hand für die StUB heben — wir können in Erlangen den Euro auch nur einmal ausgeben“. Eigentlich sei er ein Befürworter der StUB, schließlich habe er früher bei Siemens selbst geholfen, solche Bahnen zu verkaufen, sagt Balleis den EN. Doch bei einem Kostenanteil von 100 Millionen müsse die Stadt mehr als 50 Prozent der bisherigen Verschuldung auf den Schuldentopf obendrauf satteln.

„Da kommt der kühle Kopf des Kaufmanns durch“, so der OB. Angesichts der „großen Baustellen“ in Erlangen könne sich die Stadt die StUB nicht leisten — wenn etwa die SPD die Sanierung des Freibads West beantrage, der „Frankenhof“ für Jugendliche endlich angepackt werden solle oder das Programm zu den Schulsanierungen zu schultern sei.
 

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