Enorme Spannung: Wer folgt auf Landrat Irlinger?

15.3.2014, 10:01 Uhr
Landrat Eberhard Irlinger, alias „Der rote Kormoran“, mit seiner Lieblingsbeute: gebackener Karpfen. Mit seiner volksnahen Art hat er sich viele Symapthien gesichert.

© Ilona Hörath Landrat Eberhard Irlinger, alias „Der rote Kormoran“, mit seiner Lieblingsbeute: gebackener Karpfen. Mit seiner volksnahen Art hat er sich viele Symapthien gesichert.

Träte Landrat Eberhard Irlinger (SPD) nochmals an, könnte er sich vermutlich einer Mehrheit schon im ersten Wahlgang sicher sein. So war es jedenfalls beim letzten Mal, 2008. Doch der populäre Landkreisfürst darf aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Deshalb sind die Anstrengungen der Parteien besonders groß gewesen, in ihren Reihen Männer und Frauen zu finden, mit denen die Chancen auf das Amt steigen. Am Ende sind es nur Männer geworden.

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Besonders die CSU möchte wieder den Chef im Landkreis stellen, ein Amt, das sie vor zwölf Jahren an die SPD verloren hatte. Zuvor hatten die Christsozialen eine gefühlte Ewigkeit in Erlangen-Höchstadt regiert. Mit Alexander Tritthart, derzeit Bürgermeister in Weisendorf, haben sie einen Aspiranten gefunden, der über Verwaltungserfahrung verfügt, dazu noch den Stallgeruch des Landratsamtes an sich hat. Er war zuvor Wirtschaftsförderer in der Behörde.

Natürlich will ihm das Christian Pech (SPD), der jüngste in der Riege der Kandidaten, streitig machen. Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler arbeitet in der Solarenergie-Branche.  Als Fraktionschef der Sozialdemokraten im Kreistag hat er politische Erfahrung gesammelt, davor schon als persönlicher Mitarbeiter der damaligen Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und als Geschäftsführer der SPD–Stadtratsfraktion in Erlangen.

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© Ralf Rödel

Politisch nicht minder erfahren ist Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Die Grünen). Der Reiseleiter von BUND-Reisen fungiert seit zwölf Jahren als stellvertretender Landrat, ist seit 1996 im Kreistag, zudem Mitglied im Gemeinderat Eckental. Davor war er persönlicher Mitarbeiter der Grünen-MdB Elisabeth Altmann und Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Nürnberger Stadtrat.

Und dann ist da noch der einst glühende Strauß-Verehrer Michael Dassler (FDP). Er saß schon für die CSU im Herzogenauracher Stadtrat. Der selbstständige Finanzmanager hat mit seiner Frau Britta Dassler, die bereits ein Kreistagsmandat ausübt, eine gestandene FDP-Politikerin an seiner Seite.

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Bleibt last not least der Seiteneinsteiger der Freien Wähler (FW), Martin Oberle. Der Leiter der Höchstadter Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Mittelfranken hat Verwaltungs- und Marketingerfahrung, ist allerdings erst ein Jahr in der Politik. Mit dem jetzigen Landrat eint ihn die Musik. Er spielt Trompete.

Die Musik im Landkreis wird freilich auf anderen Klaviaturen gespielt, etwa wenn es um die umstrittene Stadt-Umland-Bahn, den Neubau des Landratsamtes oder die Umsetzung der Energiewende geht. Spannende Fragen, ebenso wie die, wer Landrat wird. Eine Stichwahl erscheint wahrscheinlich.

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