Innenminister korrigiert Zahlen zum Erlanger Hallen-Projekt
28.10.2015, 06:00 UhrDie moderne Gretchenfrage im Hinblick auf die geplante Multifunktionshalle an der Hartmannstraße lautet: Wie hält es die oberste Baubehörde mit der Förderung des Projektes? Oder etwas konkreter: Wie viele Millionen Euro will der Freistaat für das Erlanger Bauvorhaben, für das Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum, locker machen, in dem schon im Jahr 2018 Schulen, Vereine und der Handball-Bundesligist HC Erlangen aktiv sein sollen?
"Von sieben Millionen Euro war nie die Rede"
Die optimistische Antwort, auf die die Stadt setzt, damit sie die Multifunktionshalle überhaupt finanzieren kann, lautet: sieben Millionen Euro. Das lässt sich aus einer Vorlage der Verwaltung ablesen. Dort sind als Förderspanne Beträge zwischen minimal zweieinhalb Millionen Euro und maximal sieben Millionen Euro genannt.
Der Chef der obersten Baubehörde reagiert darauf zurückhaltend. Der Erlanger CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Herrmann, als Innenminister auch oberster Bauherr, sagt auf Nachfrage der Erlanger Nachrichten ganz klar: „Von sieben Millionen Euro war nie die Rede.“ Wobei er sich mit dieser Aussage aber auch nicht auf eine Obergrenze festlegen will.
Drei Millionen, sagt Herrmann, seien „unstrittig“, eine Förderung innerhalb eines „Korridors von drei bis fünf Millionen Euro“ denkbar. Darüber müssten jetzt Gespräche geführt werden. Also über die Frage: Welche Flächen des Hallenkomplexes sind zu welchem Anteil als förderungsfähige „Gemeinbedarfsflächen“ zu verstehen?
Angesetzt ist das Treffen zwischen Vertretern der obersten Baubehörde und der Stadt in den nächsten drei Wochen. Die Position der Stadt ist klar: Sie wird so viele Flächen wie möglich als förderungswürdige „Gemeinbedarfsflächen“ definieren und versuchen, die Vertreter der Obersten Baubehörde von ihrer Sichtweise zu überzeugen. „Das ist Verhandlungssache“, erklärt der städtische Baureferent Josef Weber.
Innenminister Joachim Herrmann jedenfalls sagt, er sei „Fan und Unterstützer des Projektes“. Er werde alles dafür tun, dass die Halle realisiert werde — aber die gesetzlichen Vorgaben müssten eingehalten werden.
Eine Förderung der Multifunktionshalle ist in Höhe von sieben Millionen Euro ein entscheidender Baustein des „Best-Case-Szenarios“ der Stadt, mit dem die Finanzierung des Projektes (voraussichtliche Kosten von 21,5 Millionen Euro) machbar erscheint.
Eine weitere Voraussetzung für eine zeitnahe Umsetzung des Vorhabens ist allerdings auch, dass es Oberbürgermeister Florian Janik gelingt, die Franconian International School, die kürzlich ihre Beteiligung an dem Projekt abgesagt hatte, wieder für einen gemeinsamen Bau zu gewinnen. Ein Gespräch ist für den 12. November angesetzt.
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