Kostenexplosion: StUB wird immer teurer

26.2.2014, 12:00 Uhr

„Ohne schriftliche Zusage der Förderung kann ich niemanden empfehlen, sich auf dieses finanzielle Abenteuer einzulassen“, erklärte Landrat Eberhard Irlinger bei einer Pressekonferenz im Erlanger Landratsamt. Weil die bisher genannte Summe von 365 Millionen Euro für die StUB aus dem Jahr 2006 stamme, sei im Landratsamt eine sogenannte Sensibilitätsrechnung vorgenommen worden, in die auch die Inflation mit rund 2,5 Prozent pro Jahr eingerechnet wurde.

„Es ist natürlich eine Was-wäre-wenn-Rechnung“, sagte Irlinger bei der Vorstellung der neuen Berechnung. Weil es aber keine anderen Zahlen gebe, wurde das Vorhaben finanziell nach dem Stand von 2006 an das Jahr 2014 angepasst. Bei einer angenommenen Bauzeit bis 2028 und einer ebenfalls angenommenen 90-Prozent-Bezuschussung durch den Freistaat müsste der Landkreis Erlangen-Höchstadt rund 58 Millionen Euro für die StUB bezahlen.

„Allein die Planungskosten betragen rund 53 Millionen Euro, an denen sich der Landkreis mit 18 bis 20 Millionen Euro beteiligen müsste“, erklärte Irlinger. Für die Planungskosten gäbe es keinen Zuschuss. Irlingers Fazit: „Aus Sicht des Landkreises ist die StuB zu teuer“.

Auch aus ökologischer Sicht würde sich die StUB nach Irlingers Meinung nicht rechnen: „Zwischen Herzogenaurach und Nürnberg beträgt die Fahrzeit rund eine Stunde“. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der großen Firmen in Herzogenaurach würde sich deshalb ein Umstieg vom Auto auf die StUB nicht lohnen. Auch würden weder für die StUB noch für die „Campus-Bahn“ bis jetzt irgendwelche Pläne vorliegen. Aus Sicht des scheidenden Landrats könnten Busse die StUB mehr als ersetzen.

Der Landrat macht ja bekanntlich keinen Hehl aus seiner Ablehnung der StUB, er ist aber an Beschlüsse des Kreistags gebunden. Irlinger hatte an den neuen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geschrieben und um eine Neubewertung gebeten.

„Die Antwort aus Berlin war klar“, so Irlinger: „Der Bund erwartet zwar reale Kostenvoranschläge, aber die Gesamtfinanzierung müsse durch den Freistaat geschehen“. Auf seine Briefe nach München hat Eberhard Irlinger noch keine Antwort erhalten.

So sei zwar in der Zeitung zu lesen gewesen, dass Bayern die Förderung für die StUB erhöhen wolle, „solange aber nichts Schriftliches vorliegt, wird der Landkreis Erlangen-Höchstadt nicht aktiv werden“, sagte Irlinger. Einem StUB-Zweckverband werde der Landkreis solange nicht beitreten, solange die Finanzierung nicht gesichert sei.

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