Präsident wird nicht gestützt
24.12.2011, 00:00 UhrEine Rücktrittsforderung hält der Konvent momentan nicht für das geeignete politische Mittel; er betont aber, dass ein Universitätspräsident, der langfristig von der Mehrheit der Studierenden nicht getragen wird, nicht im Amt bleiben sollte.
Am 12. Dezember hatte die dritte Versammlung aller Studierenden an der FAU stattgefunden. In dieser Veranstaltung kam es spontan zu einem Meinungsbild, in dem der Rücktritt des Präsidenten Prof. Karl-Dieter Grüske gefordert wurde (die EN berichteten).
„Wir, der studentische Konvent, sehen uns dazu veranlasst, das Abstimmungsergebnis ernst zu nehmen, um unserem Auftrag als gewählte Interessensvertretung der Studierenden nachzukommen“, sagt nun Wolfram Barfuß, Mitglied des Sprecherrats. Dies komme auch nicht überraschend, da diese Kritik bereits seit längerem artikuliert werde. Ein Beispiel hierfür ist auch, dass Grüske bei seiner Wiederwahl 2009 die Stimme des studentisches Vertreters im Uni-Rat nicht bekommen hat.
Die Tatsache, dass aus der Versammlung aller Studierenden ein solch offensives Signal hervorging, zeigt deutlich, dass Diskussionsbedarf herrscht. Irritiert zeigte man sich über Andeutungen seitens der Universitätsleitung, auf Grund der Veranstaltung dieses Wintersemesters eine zukünftige Versammlung aller Studierenden nicht mehr zu unterstützen.
Grüske reagiert „überrascht“
Sichtlich überrascht reagierte Uni-Präsident Grüske auf das Ergebnis der Konvent-Sitzung. Es habe bisher bei Gesprächen mit den Vertretern des Konvents keinerlei Hinweise auf derart gravierende Verwerfungen gegeben, so Grüske auf EN-Anfrage; auch die Mitglieder des Senats hätten keine derartigen Signale aus der Studentenschaft empfangen. Und auch die zwei studentischen Senatoren hätten nicht zu erkennen gegeben, dass es eine tiefe Verärgerung in der Studentenschaft gebe.
Grüske sieht sich von einem Großteil der – in den beiden Versammlungen allerdings nicht konkret benannten – Vorwürfe „gar nicht getroffen“. Die in Bayern immer noch erhobenen Studienbeiträge seien ausnahmslos von der Staatsregierung zu verantworten – wenngleich er sie auch persönlich für gerechtfertigt und sinnvoll halte, wie Grüske betont. Er will nach den Weihnachtsferien den Dialog suchen und Konkretes diskutieren – genau so wie die Konventsvertreter, wie deren Sprecher Barfuß sagt.
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