Sanierung des Frankenhofs in Erlangen rückt näher
24.6.2015, 06:00 Uhr„Im Best-Case-Szenario können wir Mitte 2017 starten.“ Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik ist optimistisch, dass die Sanierung des 1963 eröffneten Freizeitzentrums, das aufgrund eines maroden Zustands auf der Dringlichkeitsliste der Stadt ganz oben steht, bald beginnen kann. Janik weiß aber auch: Der Architektur-Wettbewerb, an dem 17 Büros aus ganz Deutschland teilnahmen, war lediglich der erste Schritt für das Großprojekt Frankenhof. Auch konkrete Kostenangaben können bislang noch nicht gemacht werden. Im Vorfeld reichten die Schätzungen von 23 bis 28 Millionen Euro. Wobei die Stadt fest davon ausgeht, rund 50 Prozent aus dem Bundes-Topf „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ gefördert zu bekommen.
Ziel ist es nicht nur das marode Frankenhof-Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Auch die Sing- und Musik-Schule und Teile der Volkshochschule sollen neben den bisherigen Nutzern (beispielsweise die Jugendkunstschule und viele Vereine) im neuen Kultur- und Bildungscampus („KubiC“) eine Heimat finden. Ein anschließender Verkauf des Lyncker’schen und Wildenstein’schen Palais könnten wieder Geld für die Stadtkasse einbringen.
Beim Siegerentwurf des Architektenbüros Bernhard Heid aus Fürth steht vor allem die Sanierung des einst von Werner Wirsing entworfenen Gebäudes und die Umsetzung des von der Verwaltung erarbeiteten Raumprojekts im Fokus. „Der Bestand wird, gemäß dem Denkmalschutzgesetz, erhalten. . . die Fassaden werden ertüchtigt und der Energieeinsparverordnung angepasst“, lautet es in der Projektbeschreibung. Ausgeklammert wurde auf Vorgabe der Stadt das Hallenbad, da dieses noch bis zur Fertigstellung der neuen Alternative auf dem Gelände des Freibades West genutzt werden soll.
Zur Deckung des zusätzlichen Raumbedarfs soll auf dem Nordtrakt ein Stockwerk „aufgesattelt“ und dieser Gebäudeteil Richtung Osten verlängert werden. Dort wird eine Kindertagesstätte Platz finden. Die markante Formensprache samt Turm (darin gibt es weiterhin Übernachtungsmöglichkeiten im „Low-Budget-Bereich“) und der Innenhof bleiben erhalten. Neu ist ein großer Saal im Westbereich für 300 Besucher. Auch ein gastronomisches Angebot soll weiter es geben. „Der Sieger-Entwurf geht hervorragend mit dem Bestand um und eröffnet zugleich neu und innovativ das Potential einer solchen Kulturstätte“, stellt Erlangens Baureferent Josef Weber fest.
Der dritte Preis ging an die Nürnberger Architekten Bär, Stadelmann und Stöcker sowie an „WGF Objekt GmBH Landschaftsarchitekten“. Mit dem zweiten Preis wurde das Münchner „Studio Dietzig“ augezeichnet.
Als nächster Schritt werden die Kosten konkretisiert und die Pläne dem Stadtrat vorgelegt. OB Janik ist optimistisch, dass die kommunalen Entscheidungsträger für diese Variante Stimmen werden. Immerhin: Die Entscheidung der Wettbewerbsjury fiel schon mal einstimmig aus und zudem handelt es sich „um eine der wirtschaftlichsten Varianten“ unter all den Einsendungen.
Die Modelle und Pläne sämtlicher Wettbewerbsteilnehmer sind bis 29. Juni (geöffnet werktags von 10 bis 16 Uhr) im Gebäude C des Museumswinkels (Erdgeschoss, Luitpoldstr. 45) zu sehen.
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