Signal für einen Umstieg vom Auto aufs Rad in Erlangen
24.10.2018, 06:15 UhrDie Mobilpunkt-Stelen weisen schlicht den Weg zum Car-Sharing – überhaupt zu einer durchaus entspannten Verbindung aus ÖPNV, Fahrrad und Auto. Mit diesen Stelen möchte man gezielt die "multimodale Verkehrsmittelwahl" fördern, wie es im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß. Als "multimodal" bezeichnet man unter anderem ein Verkehrssystem, bei dem den Verkehrsteilnehmern für ihr Bedürfnis von A nach B zu kommen, mindestens zwei Verkehrsmittel-Alternativen zur Verfügung stehen. Jene Mobilpunkte sollen schließlich den Umstieg auf Busse, Bahnen oder aufs Fahrrad fördern und dieserart ihr Scherflein zur weiteren Entlastung der Straßen beitragen.
Mit den 2003 gestarteten Pilotvorhaben der ersten beiden "Mobilpunkte" in Bremen konnte handfest belegt werden, wie intensiv die Entlastung durch Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum sein kann. Seither wird dort das Angebot konsequent ausgebaut und weiterentwickelt. Aktuelle Nutzer-Umfragen haben ergeben, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 16 Autos in Privatbesitz ersetzt. Auch der Parkraum wird dadurch ein stückweit entlastet. Ähnliches Potenzial wird auch in Erlangen gesehen und deshalb anvisiert, durch den Ausbau von stationsgebundenem Carsharing "zu einer Reduzierung des privaten Pkw-Besitzes beizutragen."
Die Ausstattung muss passen. In Erlangen soll ein solcher "Mobilpunkt" mindestens einen Stellplatz für ein Carsharing-Fahrzeug haben, zudem nahe an ÖPNV-Haltestellen wie auch Fahrradabstellanlagen liegen. Natürlich sollten diese Stationen auch gut zu Fuß erreichbar sein. Und je nach Standort könnte die Ausstattung späterhin um zusätzliche Angebote erweitert werden, beispielsweise durch ein Fahrradleihsystem, durch Lastenräder oder Taxi, wie es hieß. Auch Ladesstationen für E-Fahrzeuge werden ins Auge gefasst.
Der CarSharing Verein, der bereits seit 2011 ein stationsgebundenes Carsharing in der Hugenottenstadt anbietet, wird die Fahrzeuge an den Stationen bereitstellen. Die erste Station wird noch 2018 in der Bismarckstraße in Betrieb gehen. Zwei bis drei weitere Mobilpunkte sollen im nächsten Jahr folgen. Wo genau die platziert werden, wird noch zwischen dem Verein und der Verwaltung abgestimmt.
Mobilpunkte mit Signalwirkung: Kaum zu übersehen sollen die Stelen weithin auf das Carsharing-Angebot und die Verknüpfung mit anderen Verkehrsarten hinweisen. Gerade in dicht bebauten Gebieten, wo es kein leichtes Unterfangen ist, einen Parkplatz zu ergattern, sowie an zentralen Umsteigepunkten "können Mobilitätsstationen die multimodale Verkehrsmittelnutzung unterstützen".
Und da der Pendlerverkehr auf der Städteachse mehr als eng miteinander verflochten ist, soll das Design der Nürnberger Mobilitätspunkt-Stele als einheitliches Konzept auch in Erlangen verwendet werden.
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