Spardorf: Carina Kanitz ist im Physik-Nationalteam
19.03.2015, 11:00 UhrDie 17-Jährige Carina Kanitz vom Emil-von-Behring-Gymnasium in Spardorf wird Deutschland beim internationalen Physikweltcup im Sommer in Thailand vertreten. Am Wochenende ist sie von einer Jury am Schülerforschungszentrum Ulm ausgewählt worden. Insgesamt waren zehn Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland, die sich im Vorfeld bei der deutschen Physikmeisterschaft in Dachau qualifiziert hatten, beim Auswahlworkshop angetreten.
Neben der Spardorferin besteht die Nationalmannschaft aus der Ulmerin Sina Hartung, der Hamburgerin Dominika Stronczek, Ann-Kathrin Kramer aus Rosenheim und dem Bayreuther Jonas Landgraf. Alle sind zwischen 16 und 18 Jahren alt.
Mit 30 Teams messen
Es sei ein richtig starkes Team, was sich da gefunden habe, lobte der Teamchef der jungen Physiker, der Ulmer Physiker Rainer Reichle. Im Juli werden sich die fünf nun mit etwa 30 anderen Teams beim so genannten IYPT (International Young Physicists Tournament) in Thailand messen. Dabei wird das deutsche Team mit seinen Konkurrenten aus der ganzen Welt Debatten führen zu Lösungsansätzen für verzwickte physikalische Probleme – und das Ganze in Englisch. Eine internationale Fachjury bewertet diese Diskussionen.
Im Workshop konnten sich die fünf Teammitglieder klar gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. „Wir haben nicht nur nach fachlichen Kriterien ausgewählt. Teamgeist, Engagement, Leistungsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit waren genauso wichtig, um ins Team zu kommen“, sagte Florian Ostermaier, der als Physiker im IYPT-Trainerstab die Teamauswahl in Ulm federführend organisiert hatte. Nach einer Präsentation vor Experten, Diskussionsrunden, und dem Check der Experimentierfähigkeiten im Labor stand die Nationalmannschaft schließlich fest.
Bis zum Turnier im Sommer haben die strahlenden Sieger nun aber vor allem Hausaufgaben mitgenommen. Denn jetzt geht die Arbeit richtig los – das Team muss alle 17 international gestellten Aufgaben bearbeiten und Lösungen entwickeln, die es dann im Turnier zu verteidigen gilt.
Da hilft es, dass die fünf Workshopteilnehmer, die es nicht bis ins erste Team geschafft haben, keine Verlierer sind. Sie werden nach Ostern als Gast an den nationalen Physikmeisterschaften in Österreich teilnehmen – und in ihrer Vorbereitung eng mit dem ersten Team zusammenarbeiten.
Dass die Suche nach geeigneten jungen Talenten inzwischen bundesweit stattfinden kann, geht auf die Initiative des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg (SFZ) zurück. Gemeinsam mit der deutschen physikalischen Gesellschaft und finanziert von der Wilhelm und Else Hereaus-Stiftung hat das SFZ vor drei Jahren begonnen, in ganz Deutschland Stützpunkte anzuregen, an denen Schülerinnen und Schüler auf Wettkämpfe vorbereitet werden.
Gemeinsam mit engagierten Lehrern und Universitäten findet die Talentsuche und -förderung nun an bundesweit 10 Standorten statt. Beim Auswahlworkshop in Ulm wurden die Jugendlichen von einem Stab an Experten betreut.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen