Weil ihr Song bei "Pegida" läuft: Klartext von J.B.O.

19.8.2016, 06:00 Uhr
Positioniert sich gegen "rechts": Die Band J.B.O.

© PR Positioniert sich gegen "rechts": Die Band J.B.O.

"Auch wenn es jetzt im Internet einen Shit-Storm aus der rechten Ecke gegen uns geben würde: Das muss man aushalten. Wichtiger ist es, sich klar zu positionieren und auf der richtigen Seite zu stehen", erklärt Vito C. Denn bei "rechts" hört für den Sänger und Gitarrist und seinen musikalischen Mitstreitern von J.B.O. der Spaß auf.

Fans hatten die Band darauf angesprochen, dass ihr Song "Angie – Quit Living On Dreams" schon mehrfach während "Pegida"-Veranstaltungen eingespielt wurde. Bei "Angie" handelt es sich um eine für J.B.O.-typische Coverversion eines bekannten Hits. Aus Falcos "Jeanny" machten die Musiker eine Rock-Ballade, in der launig auf Merkels Weg zur Macht eingegangen wird. "Du hast Angst? Ich pass’ auf Dich auf, komm her!/ Wie damals, als Du George Bush besucht hast/ Du hast ihn geküsst und ich hab’ es gesehen", heißt es da.

Übrigens: "Das ist ein Song, den wir heute sicherlich so nicht mehr machen würden. Denn gerade durch ihr Verhalten in der Flüchtlingskrise erscheint sie uns, egal was ihre Beweggründe waren, derzeit in einem viel besseren Licht", stellt Vito C. klar.

Auch im Internet kursieren Videos von rechten Umtrieben, zu denen dieser Satire-Song über Bundeskanzlerin Angela Merkel ertönt. Selbstverständlich ohne das Wissen der vier Musiker, die sich nun auf ihrer Homepage bei ihren Fans zu Wort melden: "Wir haben natürlich kein Problem mit dem Demonstrationsrecht und das gilt in unserem Land sogar für Menschen mit abwegigen und menschenverachtenden Meinungen. Das ist halt so, das muss man in einer Demokratie aushalten", schreibt die Band da.

J.B.O distanziert sich von rechten Ansichten

Dann folgt das große "Aber": "Wir haben aber ein Problem damit, wenn unsere Songs für Demonstrationen mit solchen menschenverachtenden Inhalten instrumentalisiert werden sollen." Denn J.B.O. — so stellt die Band mit Blick auf ihre Erkennungsfarbe klar — sei "immer pink und niemals braun".

Auch wenn J.B.O. sich selbst als "unpolitische Band" definiert, verweist Vito C. im Gespräch mit den Erlanger Nachrichten darauf, dass eigentlich allen klar sein müsste: "Wir vertreten natürlich eine bestimmte Richtung. Und die ist seit je her gegen rechts."

Die Musiker kämpfen nun bereits auf der Bandhomepage um ihren Ruf und kündigen Schritte gegen den Missbrauch von Songs an: "Wir lassen aktuell klären, welche Möglichkeiten es gibt, das in Zukunft zu unterbinden. Aber für eure Bekanntinnen und Bekannten, die uns nicht so gut kennen wie ihr, habt ihr jetzt schon diesen Beitrag auf den ihr sie verweisen könnt, wenn ihr danach gefragt werdet."

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